> 100% sicher wie man das am besten wuppen kann, bin ich auch noch nicht, aber
> dafür werfe ich ja Ideen in die Runde, damit wir das gesamte hier ruhende
> kreative Potenzial nutzen können.
Ich habe ein wenig überlegt. Mir fallen aber auch nur die beiden Punkte ein, an die wohl alle anderen auch kommen:
1. Organisation einer Mitarbeiterschulung mit ganz spezieller Ausrichtung auf Personenrechten und dem Erkennen möglicher Falschaussagen und Rufschädigungen.
2. Das Ganze nicht als Mitarbeiterschulung, sondern als Projekt/Konferenz mit einer entsprechenden Einrichtung/Organisation.
Wir sind ja dauernd nur am Neu lernen und profitieren von den Erfahrungen Anderer ist immer gut. Und für Andere ist unser Medium sicher nicht uninteressant.
Grüße
Marcus
Ich möchte gerne anregen -auch im Wissen, dass es dem Verein als
Spendenempfänger Mehrkosten verursacht - zusätzlich zu den bisherigen
Möglichkeiten die
Spendenbezahlung an Wikimedia Deutschland
per Kreditkarte
anzubieten und kann mir vorstellen, dass dadurch mehr potentielle
Spender gewonnen werden können.
Eine solche Öffnung, ein solches Zusatzangebot, würde der Bedeutung der
Wikipedia Rechnung tragen.
Ich begrüße die professionelle Aufmachung und Präsentation, die sich dem
Besucher der Spendenseiten seit einiger Zeit bietet, und auch die
Bestätigungsseiten und Mails als Eingangsbetätigung im Fall von Spenden.
T.
> 2008/11/16 Marcus Cyron <kenwilliams-1(a)web.de>:
> > ich habe vorhin eine Mail an den Bundesvorstand der Linken geschrieben
> > (als Privatperson).
>
> Herr Heilmann hat die einstweilige Verfügung auch nicht im Namen der
> Linken beantragt. Trotzdem ist sein Verhalten auch auf seine Partei
> zurückgefallen. Insofern bitte Vorsicht mit solchen vermeintlich rein
> privaten Schreiben.
Eben lieber Arne - darum ging es - im übrigen verweise ich dich an meinen Beitrag im WMD-Blog.
Marcus
> Marce, si tacuisses, philosophus mansuisses... (du bist ja bekennender
> Althistoriker).
> Ziko
Aber auch Ossi, der die ersten 14 Jahre seines Lebens dort verbracht hat, mit einer politischen Familie, die immer dort gelebt hat. Und von denen fast alle Parteimitglieder waren. ;).
Grüße
Marcus
Oooch Ziko - wir hätten mal am Wochenende über die DDR sprechen sollen. Ich bin ja auch der Meinung, daß alles weniger aufgeregt gesehen werden sollte. Aber bei deinen Interpretationen ist einiges sehr - Interpretativ. Die SED wies kaum mal Jemanden ab. Und was du Einladungen nennst, nannten andere Versuche sie in die Partei zu zwingen. Wer Karriere machen wollte mußte in die SED. Und die wollte eben alle Kandidaten für Elite-Positionen bei sich haben.
Kurz gesagt - dein zweiter Abschnitt ist ebenso falsch, wie die dummen Vorwürfe der Stasiritis, die ihm jetzt allenthalben gemacht werden. Die Wahrheit liegt dazwischen. Er ist weder Teufel, noch Heiliger oder Opfer.
Grüße
Marcus
> Dass das Verhalten von Lutz Heilmann sehr kritisch zu hinterfragen ist,
> dürfte gerade unter Wikipedianern unstrittig sein. Die öffentliche
> Unterstützung für unsere Freie Enzyklopädie tut uns allen sicherlich gut. Um
> die Kritik aber auf eine gemäßigte Bahn zu bringen, hier ein Versuch, der
> Person und dem Fall gerecht zu werden.
>
> Lutz Heilmann schloss sich als junger Mensch, mit zwanzig Jahren, der SED
> an. Dies ist man nicht einfach so geworden, sondern man wurde von der Partei
> eingeladen, und da die SED nicht jeden nahm, sondern auf Intelligenz und
> Talent achtete, konnte Heilmann die Einladung als sehr schmeichelhaft
> empfinden. Außerdem ist man als junger Mensch auf der Suche nach einem
> Beruf, und anscheinend hat sich während seines Wehrdienstes - den in der DDR
> fast jeder ableistete, da das Regime die Alternative Bausoldat sehr
> unangenehm gestaltete - die Möglichkeit ergeben, eine Elite-Karriere beim
> MfS zu beginnen. Das Regime ist für seine menschenverachtende Haltung und
> seine Methoden bekannt, und der MfS-Personenschutz ist nicht mit einer
> entsprechenden Aufgabe in einem Rechtsstaat zu vergleichen. Dennoch gilt für
> Heilmann wie für jeden anderen die Unschuldsvermutung, solange die Forschung
> oder die Staatsanwaltschaft nichts weiteres über seine damaligen Handlungen
> findet.
>
> Berichten zufolge scheint Heilmann politisch voll hinter seiner Partei
> gestanden zu haben; es muss offen bleiben, inwieweit hier und später in
> seinem Leben Opportunismus eine Rolle gespielt hat. Jedenfalls wurde seine
> Arbeit beim MfS erst mit der Auflösung dieses Terrorapparates beendet, und
> erst 1992 trat er aus der in PDS umbenannten SED aus. 2001 trat er wieder
> ein, sein Leben in der DDR scheint also nicht so unangenehm gewesen zu sein,
> um ihn davon abzuhalten.
>
> Es ist selbstverständlich, dass ein Mensch nicht gern von sich aus etwas
> preisgibt, das von vielen anderen Menschen als verwerflich angesehen wird.
> Wie ehemalige Nationalsozialisten und NS-Verbrecher haben auch Täter der
> SED-Diktatur gewisse Stellen ihrer Biografie zu verheimlichen versucht. Zu
> kritisieren ist es vor allem, wenn sie dabei nicht bei der Wahrheit bleiben,
> so wie Heilmann, der seine Tätigkeit als Berufssoldat nachträglich als
> verlängerten Wehrdienst darstellte und behauptete, er habe schon im Oktober
> 1989 um seine Entlassung ersucht. Nachdem er 2005 in den Bundestag
> eingezogen war, wurde ihm zurecht vorgeworfen, seine sensible Vergangenheit
> nur einem sehr kleinen Kreis mitgeteilt zu haben.
>
> Aus den Presseberichten kristallisiert sich heraus, dass Heilmann eine
> irgendwie geartete Beziehung zu einem anderen Menschen hatte; er selbst
> meint, sie sei so kurz gewesen, dass sie nicht als Beziehung zu bewerten
> sei. Im Streit verlaufende Beziehungen sind für jeden Menschen unangenehm,
> vielleicht gibt es bei (bekennenden) Homosexuellen wie Heilmann eine
> zusätzliche Komponente, der öffentlichen Meinung wegen. Hier gelten bei der
> Berichterstattung die Bestimmungen zum Persönlichkeitsrecht, wenngleich, bei
> Prominenten, nicht so strikt wie bei Normalbürgern.
>
> Der Wikipedia-Artikel ist etwa seit Oktober 2008 ein wenig umkämpft gewesen.
> Eine genauere Untersuchung müsste ergeben, ob unwahre oder unbelegte
> Behauptungen gemacht worden sind. Ob ein Wikipedianer das wiedergegeben hat,
> was er in der Presse gelesen hat, oder ob er spekuliert hat. Im letzteren
> Fall ist zu fragen, ob ein Wikipedianer das böswillig gemacht hat - wenn
> Heilmann trotz seiner SED-Vergangenheit der Meinung ist, er sei moralisch
> geeignet für den Bundestag, dann sollte er auch bei Wikipedianern nur die
> besten Absichten vermuten.
>
> Heilmannns Vorgehen gegen die Wikimedia Deutschland ist sicher in jeder
> Hinsicht zu kritisieren. Er hätte auf das Wiki-Prinzip der Selbstreinigung
> und Neutralität vertrauen und Behauptungen in der Versionsgeschichte
> ignorieren können. Er hätte mit Wikipedianern (den Autoren) Kontakt
> aufnehmen können. Er hätte mit dem Verein länger reden müssen. Er hätte sich
> über das Gefüge in der Wikimedia-Welt besser informieren müssen. Die
> Einstweilige Verfügung war unverhältnismäßig, und man wundert sich, warum
> die Richterin dem Antrag stattgegeben hat. Heilmanns spätere Erklärungen
> lassen keine wirkliche Einsicht in diese Fehler erkennen.
>
> Manche Kritik an Heilmann ihrerseits war jedoch überzogen, auch bei einigen
> kommentierenden Spendern, über deren finanzielle und moralische
> Unterstützung wir uns natürlich sehr freuen. Heilmanns Unmut über die
> Wikipedia gab und gibt es auch bei vielen anderen Prominenten, nicht nur
> ehemaligen SED-Mitgliedern. Es wäre falsch, ihm "Stasi-Methoden"
> vorzuwerfen, der Schutz des Rechtstaats gilt auch für jemanden, zu dessen
> Vergangenheit der Schutz eines Unrechtsstaats gehört hat.
>
> Der Verein ist wesentlich glimpflicher aus der Sache gekommen als Heilmann,
> dessen politische Karriere spätestens jetzt zerstört sein dürfte.Wir haben
> aber keinen Grund zum allzu fröhlichen Triumphgefühl, denn nicht nur
> Heilmanns Biografie wurde verstärkt diskutiert, sondern auch das offene
> Wikiprinzip. Die Gesichteten Versionen waren jedenfalls ein Schritt in eine
> richtige Richtung, gerade um uns die Offenheit langfristig bewahren zu
> können.
>
> Ziko
>
> --
> Ziko van Dijk
> NL-Silvolde
> _______________________________________________
> VereinDE-l mailing list
> VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
> https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
>
Dass das Verhalten von Lutz Heilmann sehr kritisch zu hinterfragen ist,
dürfte gerade unter Wikipedianern unstrittig sein. Die öffentliche
Unterstützung für unsere Freie Enzyklopädie tut uns allen sicherlich gut. Um
die Kritik aber auf eine gemäßigte Bahn zu bringen, hier ein Versuch, der
Person und dem Fall gerecht zu werden.
Lutz Heilmann schloss sich als junger Mensch, mit zwanzig Jahren, der SED
an. Dies ist man nicht einfach so geworden, sondern man wurde von der Partei
eingeladen, und da die SED nicht jeden nahm, sondern auf Intelligenz und
Talent achtete, konnte Heilmann die Einladung als sehr schmeichelhaft
empfinden. Außerdem ist man als junger Mensch auf der Suche nach einem
Beruf, und anscheinend hat sich während seines Wehrdienstes - den in der DDR
fast jeder ableistete, da das Regime die Alternative Bausoldat sehr
unangenehm gestaltete - die Möglichkeit ergeben, eine Elite-Karriere beim
MfS zu beginnen. Das Regime ist für seine menschenverachtende Haltung und
seine Methoden bekannt, und der MfS-Personenschutz ist nicht mit einer
entsprechenden Aufgabe in einem Rechtsstaat zu vergleichen. Dennoch gilt für
Heilmann wie für jeden anderen die Unschuldsvermutung, solange die Forschung
oder die Staatsanwaltschaft nichts weiteres über seine damaligen Handlungen
findet.
Berichten zufolge scheint Heilmann politisch voll hinter seiner Partei
gestanden zu haben; es muss offen bleiben, inwieweit hier und später in
seinem Leben Opportunismus eine Rolle gespielt hat. Jedenfalls wurde seine
Arbeit beim MfS erst mit der Auflösung dieses Terrorapparates beendet, und
erst 1992 trat er aus der in PDS umbenannten SED aus. 2001 trat er wieder
ein, sein Leben in der DDR scheint also nicht so unangenehm gewesen zu sein,
um ihn davon abzuhalten.
Es ist selbstverständlich, dass ein Mensch nicht gern von sich aus etwas
preisgibt, das von vielen anderen Menschen als verwerflich angesehen wird.
Wie ehemalige Nationalsozialisten und NS-Verbrecher haben auch Täter der
SED-Diktatur gewisse Stellen ihrer Biografie zu verheimlichen versucht. Zu
kritisieren ist es vor allem, wenn sie dabei nicht bei der Wahrheit bleiben,
so wie Heilmann, der seine Tätigkeit als Berufssoldat nachträglich als
verlängerten Wehrdienst darstellte und behauptete, er habe schon im Oktober
1989 um seine Entlassung ersucht. Nachdem er 2005 in den Bundestag
eingezogen war, wurde ihm zurecht vorgeworfen, seine sensible Vergangenheit
nur einem sehr kleinen Kreis mitgeteilt zu haben.
Aus den Presseberichten kristallisiert sich heraus, dass Heilmann eine
irgendwie geartete Beziehung zu einem anderen Menschen hatte; er selbst
meint, sie sei so kurz gewesen, dass sie nicht als Beziehung zu bewerten
sei. Im Streit verlaufende Beziehungen sind für jeden Menschen unangenehm,
vielleicht gibt es bei (bekennenden) Homosexuellen wie Heilmann eine
zusätzliche Komponente, der öffentlichen Meinung wegen. Hier gelten bei der
Berichterstattung die Bestimmungen zum Persönlichkeitsrecht, wenngleich, bei
Prominenten, nicht so strikt wie bei Normalbürgern.
Der Wikipedia-Artikel ist etwa seit Oktober 2008 ein wenig umkämpft gewesen.
Eine genauere Untersuchung müsste ergeben, ob unwahre oder unbelegte
Behauptungen gemacht worden sind. Ob ein Wikipedianer das wiedergegeben hat,
was er in der Presse gelesen hat, oder ob er spekuliert hat. Im letzteren
Fall ist zu fragen, ob ein Wikipedianer das böswillig gemacht hat - wenn
Heilmann trotz seiner SED-Vergangenheit der Meinung ist, er sei moralisch
geeignet für den Bundestag, dann sollte er auch bei Wikipedianern nur die
besten Absichten vermuten.
Heilmannns Vorgehen gegen die Wikimedia Deutschland ist sicher in jeder
Hinsicht zu kritisieren. Er hätte auf das Wiki-Prinzip der Selbstreinigung
und Neutralität vertrauen und Behauptungen in der Versionsgeschichte
ignorieren können. Er hätte mit Wikipedianern (den Autoren) Kontakt
aufnehmen können. Er hätte mit dem Verein länger reden müssen. Er hätte sich
über das Gefüge in der Wikimedia-Welt besser informieren müssen. Die
Einstweilige Verfügung war unverhältnismäßig, und man wundert sich, warum
die Richterin dem Antrag stattgegeben hat. Heilmanns spätere Erklärungen
lassen keine wirkliche Einsicht in diese Fehler erkennen.
Manche Kritik an Heilmann ihrerseits war jedoch überzogen, auch bei einigen
kommentierenden Spendern, über deren finanzielle und moralische
Unterstützung wir uns natürlich sehr freuen. Heilmanns Unmut über die
Wikipedia gab und gibt es auch bei vielen anderen Prominenten, nicht nur
ehemaligen SED-Mitgliedern. Es wäre falsch, ihm "Stasi-Methoden"
vorzuwerfen, der Schutz des Rechtstaats gilt auch für jemanden, zu dessen
Vergangenheit der Schutz eines Unrechtsstaats gehört hat.
Der Verein ist wesentlich glimpflicher aus der Sache gekommen als Heilmann,
dessen politische Karriere spätestens jetzt zerstört sein dürfte.Wir haben
aber keinen Grund zum allzu fröhlichen Triumphgefühl, denn nicht nur
Heilmanns Biografie wurde verstärkt diskutiert, sondern auch das offene
Wikiprinzip. Die Gesichteten Versionen waren jedenfalls ein Schritt in eine
richtige Richtung, gerade um uns die Offenheit langfristig bewahren zu
können.
Ziko
--
Ziko van Dijk
NL-Silvolde
Hallo,
ich denke nicht, dass alle Abgeordneten der Linken nicht demokratisch
sind, aber möglicherweise ein kleiner Teil.
Am 17. November 2008 22:27 schrieb Dirk Franke <dirkingofranke(a)googlemail.com>:
> Mal was anderes,
>
> ich denke mindestens klammheimlich sind wir uns alle einig, dass der
> Heilmann-Artikel in ziemlich keiner Variante ein echtes Ruhmesblatt der
> Wikipedia ist. Und zumindest ich habe ja leichte moralisch-ethische und
> sowieso-Probleme damit, dass wir (als Verein) jetzt spendentechnisch davon
> profitieren, dass Wikipedia den Artikel versaubeutelt hat.
>
> Vorschlag: Zumindest ein Teil der zusätzlichen Spenden (ich schätze jetzt
> mal ca. 10% aka 1.500 Euro) wird gezielt dafür ausgegeben, den
> Artikelbestand in den Punkten Meinungsfreiheit und/oder
> Persönlichkeitsrechte/Datenschutz auszubauen. Dabei sollte natürlich wert
> darauf gelegt werden, dass das keine Kampfschrift zum Thema wird, sondern
> Wikipedia auch differenzieren und Grautöne kann. Das könnte zum Beispiel
> durch einen Wettbewerb (ob mit oder ohne Medaille).
man könnte beispielsweise Vorträge bei Wissenschaftlern durchführen.
> Das, denke ich, würde den Intentionen vieler Heilmann-Spender eher
> entgegenkommen, als wenn das Geld jetzt irgendwo im großen Topf versinkt und
> könnte zum Beispiel auch zeigen, dass Wikipedia zwar jetzt auf allen Fronten
> gewonnen hat, aber trotzdem durchaus nicht zur Überheblichkeit neigt und das
> Thema an sich durchaus differenziert sieht.
>
einige haben vielleicht einfach gespendet, um Flagge zu zeigen. Jedoch
würde sich auch ein Teil eine Verbesserung der Artikel in diesem
Bereich wünschen. Vielleicht sollte man einen Teil für Verbesserungen
allgemein verwenden und einen Teil speziell.
Gruß
linveggie
> Mal was anderes,
>
> ich denke mindestens klammheimlich sind wir uns alle einig, dass der
> Heilmann-Artikel in ziemlich keiner Variante ein echtes Ruhmesblatt der
> Wikipedia ist. Und zumindest ich habe ja leichte moralisch-ethische und
> sowieso-Probleme damit, dass wir (als Verein) jetzt spendentechnisch davon
> profitieren, dass Wikipedia den Artikel versaubeutelt hat.
>
> Vorschlag: Zumindest ein Teil der zusätzlichen Spenden (ich schätze jetzt
> mal ca. 10% aka 1.500 Euro) wird gezielt dafür ausgegeben, den
> Artikelbestand in den Punkten Meinungsfreiheit und/oder
> Persönlichkeitsrechte/Datenschutz auszubauen. Dabei sollte natürlich wert
> darauf gelegt werden, dass das keine Kampfschrift zum Thema wird, sondern
> Wikipedia auch differenzieren und Grautöne kann. Das könnte zum Beispiel
> durch einen Wettbewerb (ob mit oder ohne Medaille).
>
> Das, denke ich, würde den Intentionen vieler Heilmann-Spender eher
> entgegenkommen, als wenn das Geld jetzt irgendwo im großen Topf versinkt und
> könnte zum Beispiel auch zeigen, dass Wikipedia zwar jetzt auf allen Fronten
> gewonnen hat, aber trotzdem durchaus nicht zur Überheblichkeit neigt und das
> Thema an sich durchaus differenziert sieht.
>
> lg
> southpark
Ich unterstütze das. Ich habe jetzt bald einen ganzen Tag damit verbracht, an diversen Stellen etwas Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen. Manches muß hier geerdet werden. Und wenn wir ein Teil des Geldes in der von South' vorgeschlagenen Weise investieren, haben wir letztlich alle etwas davon.
Grüße
Marcus
> Sobald den Worten heute beim Landgericht Lübeck morgen Taten folgen,
> werden wir unser altes Angebot auf wikipedia.de (eine Suchmaschine für
> Wikipedia) wiederherstellen. Schade finde ich, dass in Heilmanns Worten
> kein wirkliches Bedauern für sein offensichtlich unverhältnismäßiges
> Vorgehen zu finden ist. Das Angebot, mit ihm gemeinsam "den offenen und
> freien Charakter von Wikipedia auszugestalten", werde ich auch nicht
> weiter kommentieren. Selbst wenn es ehrlich gemeint ist, so müsste es
> sich doch eher an die Benutzerinnen und Benutzer der Wikipedia richten.
> Schließlich sind sie es, die mit ihren Beiträgen jeden Tag das Wissen
> der Menschheit sammeln und damit die Wikipedia gestalten.
>
> Für die Zukunft bleibt uns nur die Hoffnung, dass jeder, der potenziell
> rechtsverletzende Aussagen in der Wikipedia findet, die Community über
> die jeweiligen Diskussionsseiten oder das unter info-de(a)wikimedia.org
> erreichbare ehrenamtliche Support-Team darüber informiert. Genauso wie
> die Erstellung und Verbreitung freier Inhalte in der Wikipedia nur
> kollaborativ und kooperativ gut funktioniert, so gilt dasselbe für die
> Behandlung kritischer, grenzwertiger und falscher Beiträge. Die schnelle
> und umfassende Überarbeitung des Artikels zu Lutz Heilmann bleibt dann
> wohl als wesentliches positives Ergebnis seiner Handlungen. Ich bin mir
> aber sicher, das wäre auch mit viel weniger Aufwand und insbesondere mit
> viel weniger medialer Aufmerksamkeit möglich gewesen.
>
> Beste Grüße
> Sebastian
Hallo,
ich habe vorhin eine Mail an den Bundesvorstand der Linken geschrieben (als Privatperson). Darin habe ich sie auf ein paar Wahrheiten aufmerksam gemacht (logischerweise völlig sachlich und unaufgeregt, was wir aktuell überhaupt nicht brauchen, ist weiteres Öl im Feuer). Denn es scheint so, daß in den Kreisen der Partei gar nicht klar ist, wie das System funktioniert, und daß mit solchen Aktionen, die immer auf die Partei zurück fallen, der Partei Schaden zugefügt wird, eigentliche Klientel verärgert wird. Theoretisch müßte uns die Linke aus ihrem eigenen Selbstverständnis lieben. Indirekt habe ich ihnen nahe gelegt, sich einmal Jemanden zu holen, der ihrer Parteispitze das "System Wikipedia/Wikimedia" erklärt. Indirekt habe ich da WMD, zur Not selbst mich ins Spiel gebracht. Irgendjemand halt, der ihnen mal erklären kann, wie alles läuft. Ich habe ihnen auch zu erklären versucht, daß der Verein als solcher überhaupt keinen Einfluß auf das Projekt hat. Theoretisch haben sie in der Bundestagsfraktion einen Mitarbeiter eines Abgeordneten (wenn ich richtig informiert bin zumindest), der die Wikipedia kennt. Auch wenn er uns nicht mehr sehr geogen sein wird, seit dem er indefinite gesperrt wurde. Heut kam mir sogar mal der Gedanke, daß der vielleicht sogar der Herd unseres Übels mit der Linken sein könnte. Aber das ist nur ein Gedanke. Es muß doch aber einen Grund haben, daß ausgerechnet Politiker der Linken immer wieder mit so einem Unsinn ankommen. Denn im Schnitt sind die auch nicht undemokratischer bei solchen Dingen als andere Parteien. Und der Wunsch Falschinformationen nicht im Artikel haben zu wollen ist - wenn es denn wie hier offenbar stimmt - sogar verständlich. Auch wenn ich beispielsweise die Eigentümerschaft eines Sexshops als heutzutage nichts Ehrabschneidendes mehr sehe.
Grüße
Marcus
Hallo
Lutz Heilmann, der am Donnerstag eine einstweilige Verfügung gegen
uns[1] erwirkt hatte, ist heute zurückgerudert. Er erklärte in einem
Statement[2]:
"Nachdem die falschen, ehrabschneidenden und deshalb mein
Persönlichkeitsrecht verletzenden Inhalte weitgehend aus dem
entsprechenden Artikel entfernt wurden, habe ich gegenüber dem Wikimedia
e.V. erklärt, dass ich keine weiteren juristischen Schritte unternehmen
werde und die Weiterleitung auf die Wikipedia-Inhalte unter
http://de.wikipedia.org wieder geschaltet werden kann.
Wikimedia e.V. kann also ab sofort die Inhalte der freien, nicht
kommerziellen Internet-Enzyklopädie Wikipedia wieder über die URL
www.wikipedia.de zugänglich machen. Ich bedaure außerordentlich, dass
durch die von mir beantragte Einstweilige Verfügung des Landgerichts
Lübeck die deutschen Wikipedia-Userinnen und -User in den letzten 24
Stunden keinen direkten Zugriff mehr auf die Wikipedia-Inhalte hatten.
Mir ging es dabei keineswegs um Zensur, sondern schlicht um eine wahre
Tatsachen-Darstellung. Der juristische Weg hat sich dafür insoweit als
problematisch erwiesen, als durch die Struktur von Wikipedia die anderen
Userinnen und User in Mitleidenschaft gezogen werden. Das war nicht
meine Absicht. Gemeinsam mit Wikimedia e.V. werde ich nach anderen Wegen
suchen, um den offenen und freien Charakter von Wikipedia so weiter
auszugestalten, dass Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben."
Sobald den Worten heute beim Landgericht Lübeck morgen Taten folgen,
werden wir unser altes Angebot auf wikipedia.de (eine Suchmaschine für
Wikipedia) wiederherstellen. Schade finde ich, dass in Heilmanns Worten
kein wirkliches Bedauern für sein offensichtlich unverhältnismäßiges
Vorgehen zu finden ist. Das Angebot, mit ihm gemeinsam "den offenen und
freien Charakter von Wikipedia auszugestalten", werde ich auch nicht
weiter kommentieren. Selbst wenn es ehrlich gemeint ist, so müsste es
sich doch eher an die Benutzerinnen und Benutzer der Wikipedia richten.
Schließlich sind sie es, die mit ihren Beiträgen jeden Tag das Wissen
der Menschheit sammeln und damit die Wikipedia gestalten.
Für die Zukunft bleibt uns nur die Hoffnung, dass jeder, der potenziell
rechtsverletzende Aussagen in der Wikipedia findet, die Community über
die jeweiligen Diskussionsseiten oder das unter info-de(a)wikimedia.org
erreichbare ehrenamtliche Support-Team darüber informiert. Genauso wie
die Erstellung und Verbreitung freier Inhalte in der Wikipedia nur
kollaborativ und kooperativ gut funktioniert, so gilt dasselbe für die
Behandlung kritischer, grenzwertiger und falscher Beiträge. Die schnelle
und umfassende Überarbeitung des Artikels zu Lutz Heilmann bleibt dann
wohl als wesentliches positives Ergebnis seiner Handlungen. Ich bin mir
aber sicher, das wäre auch mit viel weniger Aufwand und insbesondere mit
viel weniger medialer Aufmerksamkeit möglich gewesen.
Beste Grüße
Sebastian
P.S. Die Strafanzeigen gegen einen Wikipedianer und zwei Benutzer
anderer Websites will Heilmann indes nicht aufgeben.
[1]
http://blog.wikimedia.de/2008/11/15/einstweilige-verfugung-gegen-den-verein/
[2] http://linksfraktion.de/pressemitteilung.php?artikel=1246470002