[Wikide-l] Konkret krasses Killer-Feature: Random Redirect :)

Gerhard Jahnke Gerhard.Jahnke at gmx.de
Di Mai 9 22:58:13 UTC 2006


Hallo,

am Thu, 04 May 2006 18:34:20 +0100 schrieb Timwi:

> Benutzerfreundlichkeit läßt sich durchaus logisch analysieren, vor allem
> dann, wenn die Erwartungen und Absichten des Benutzers klar sind.

Das sind sie aber nicht. Deine Behauptung, sie seien es, steht auf sehr
schwachen Füßen. Zumindest bei der nicht repräsentativen Minderheit der an
dieser Diskussion Beteiligten sind sie offensichtlich anders als von Dir
für die Mehrheit vermutet.

>> Das ist keine Spekulation, das ergibt sich aus den grundlegenden
>> Mechanismen menschlichen Lernens, Stichwort "positive Verstärkung": Je
>> öfter die falsche Schreibweise ans gewünschte Ziel führt, um so mehr wird
>> sie im Gedächtnis haften bleiben.
>
> Das mag ja sein, und das bestreite ich ja auch nicht, aber das ist kein
> Argument dafür, dass man dieses Lernen dem Benutzer aufdrängen sollte.

Wieso aufdrängen? Wer Wikipedia liest, sucht wahrscheinlich anch
Informationen, die muss man ihm nicht aufdrängen. Und natürlich ist das ein
Argument dafür, ihm qualitativ möglichst hochwertige Information zu
präsentieren, auch wenn das dem Komfort unter Umständen abträglich ist.
Andernfalls müsste man schon einmal alle Bilder löschen, da sie das Laden
einer Seite deutlich mehr verlangsamen, als die Notwednigkeit eines
weiteren Klicks bei einer Falschschreibinfo.

> Ganz im Gegenteil, das ist ein logischer Fehlschluss: du argumentierst
> für etwas anderes (fürs Lernen), und behauptest dann, du hättest mein
> Argument (das sich auf den Eindruck des Benutzers bezieht) damit
> widerlegt. Und das sage ich jetzt schon seit zwei Tagen oder so :-)

Die Wiederholung macht Dein Argument nicht richtiger: Du behauptest
dazernd, dem Nutzer gehe es hauptsächlich um seinen Komfort, ich hingegen
behaupte, es gehe ihm mehr um Wissen. Was für die Mehrheit der Nutzer gilt,
lässt sich nicht beweisen, daher ganz subjektiv: Ich schreibe eher für
Leute, die Information wollen, und zwar korrekte Information, nicht aber
für die, die eher an Komfort interessiert sind.

> Hier ist ein weiteres logisches Argument. Es ist ja hoffentlich außer
> Zweifel, dass die Aufgabe der Wikipedia allgemein darin besteht, einen
> Dienst zur Verfügung zu stellen.

Die Frage ist aber, welchen Dienst. Du verstehst offenbar etwas anderes
darunter als ich, und meinem Eindruck nach auch etwas anderes als die
meisten anderen Schreiber.

> Benutzerfreundlichkeit verbessert diesen Dienst.

Klar, aber was ist benutzerfreundlich? Darüber streiten wir doch gerade. Du
behauptest, der Falschschreibredirect wäre es, meiner Meinung nach ist er
aber benutzerunfreundlich.

> Stattdessen versucht deine Argumentation, Wikipedia als
> Hilfsmittel zu missbrauchen, um eine Ansicht von dir (nämlich dass die
> korrekte Rechtschreibung zu lernen wichtiger sei als zu dem gewünschten
> Artikel zu gelangen) anderen aufzudrängen.

Das ist Unsinn. Der Gegensatz besteht nicht darin, Falschschreibung zu
erkennen oder zum Artikel zu kommen, sondern ob die Möglichkeit der
Erkenntnis der Falschschreibung eine minimale Verzögerung im Hinkommen zum
Artikel wert ist. Meines Erachtens ist sie das, und ich vermute, dass es
für die meisten Nutzer der Wikipedia zumindest verschmerzbar ist.

> Du glaubst, damit etwas Gutes
> zu tun, tust es aber ohne Einverständnis des Benutzers.

Man darf Menschen auch ohne ihr Einverständnis Gutes tun.

> Statt dem
> Benutzer erweist du damit nur deinem eigenen Ego einen Dienst.

Nein, nicht statt, sondern auch. Das eigen Ego solltest Du nicht schmähen,
die Mehrheit von uns ist aus eigensüchtigen Gründen in der Wikipüedia
aktiv. So what?

Gruß, Gerhard