[Wikide-l] Verstoß gegen mein Recht auf informationelle Selbstbestimmung auf Ihrem Webserver

koethnig at informatik.hu-berlin.de koethnig at informatik.hu-berlin.de
Mo Jul 17 18:45:25 UTC 2006


> Ich finde diese Auseinandersetzung nicht gut. Es sollte doch jedem klar
> sein, dass man derartige Statistiken anlegen kann. Jeder der die Dumps hat
> kann das. Und die Statistiken wurden nicht aus privaten sondern
> öffentlichen Daten angelegt. Es gibt wirklich schlimmere Fälle von
> Datenmissbrauch, als das hier (Echolon, Schufa, etc..).Dann müsste auch
> Google seinen Dienst dicht machen, (vorallem die Usenetarchive). Und ich
> finde es auch für das Projekt wichtig, zu wissen, wer wieviel seit welchem
> Zeitraum beigetragen hat, gerade wenn es an die Wahl des Adminstatuses geht
> (die Uhrzeit ist vielleicht wirklich nicht sooo wichtig). Statistiken sind
> ein wichtiges Mittel um überblicken zu können wer wieviel einfluss auf das
> Projekt hat(te).

Wieder einer, der es leider (noch) nicht begriffen hat. Es ist rechtlich 
irrelevant,
1. ob ein Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
2. ob man ein Kind auch auf anderem Weg in den Brunnen schmeißen kann.

Nicht umsonst war die Suche ahand von Telefonnummern bei Telefonbüchern auch 
lange Zeit verboten. Klar, kann ich ein Telefonbuch aufklappen, alle Seiten 
durchgehen und finde dann den passenden Inhaber eines Telefonanschlusses. 
Auch dir dürfte klar sein, dass das unweit schwerer ist, als in einer 
Suchmaske die Telefonnummer einzugeben und auf ein Knöpfchen zu drücken.

Entsprechendes gilt mit Wikipedia Dumps. Bei einem Dump muss man zunächst mal 
wissen wie er aufgebaut ist und dann muss man auch erstmal programmieren 
können, um genau das zu tun, was das Tool jetzt tut. Kann man das nicht, kann 
man immernoch jemand anderes bitten das für einen zu tun. Das ist aber auch 
schon mal ne Hürde (die vermutlich Geld kostet). Gibt es freie Tools im 
Internet, muss man die auch erstmal runterladen installieren, ggf. 
kompilieren. Das ist
1. immernoch schwerer als die bemängelte Variante und
2. macht sich der so Handelnde mglw. immernoch strafbar (auch wenns kaum 
aufällt, solange er die Ergebnisse nicht veröffentlicht)

Und Nein: Es ist nicht jedem klar, was man alles tun kann. Es gibt Menschen 
die Wissen nicht, dass man in die Benutzerbeiträge aufrufen kann. Es gibt 
Menschen, die wissen nicht, das man Dumps runterladen kann. Es gibt Menschen, 
die wissen nicht, dass es Tools gibt, die diese auswerten. Es gibt Menschen 
die wissen nicht, das es sowas wie Wikipedia gibt. Es gibt Menschen die haben 
noch nicht mal Internet und es gibt Menschen die haben noch nicht mal einen 
Fernseher. Und selbst wenn: Nur weil ich weiß, dass ich auf der Straße von 
einem Auto überfahren werden könnte, darf mich der Autofahrer noch lange 
nicht über den Haufen fahren!

Genervt...
-- Ivo Köthnig