[Wikide-l] [Fwd: Antwort: wikipedia-artikel im aktuellen Spiegel 10/04]

Ulrich Fuchs mail at ulrich-fuchs.de
Di Mär 2 08:59:52 UTC 2004


> OK, ich oute mich jetzt mal. Eigentlich sind diese Sachen noch nicht
> spruchreif, weil ich noch keinerlei verbindliche Zusagen habe, aber
> bevor ich verprügelt werde für unerlaubtes Betteln..

Nix verprügeln, großes Lob im Gegenteil. Aber Du hast Dir auch Stellen 
rausgesucht, wo eine gewisse Aussicht auf Erfolg besteht. Mit "Kanalisierung" 
solcher Aktionen meine ich nicht, dass sie nicht statt finden, sondern dass 
wir einen allgemeinen Konsens darüber finden, wie wir welche Ebenen 
ansprechen, und von welchen Ebenen wir die Finger lassen. Natürlich hängt das 
immer etwas von der Person ab: Wenn eine Museumsleiterin zufällig die eigene 
Mutter ist, sieht die Sache halt anders aus bzgl. dessen, wie man sie 
bearbeiten kann. 

Als Faustregel würde ich derzeit sagen: 

Was über persönlich Kontakte angeleiert werden kann, sollte angeleiert werden 
(man trifft wen auf ner Party, kommt ins Gespräch, macht Lobbyarbeit, kriegt 
vielleicht was etc.). Sowas sollte man ausnutzen, egal wie "groß" das 
Gegenüber ist. Wenn man den Leiter eines Museums persönlich kennt - warum 
nicht. In dem Fall kosten fragen nichts und man verbrennt sich nicht die 
Finger. Wenn man ne gute halbwegs privat erscheinene Web-Seite findet, die 
einem brauchbar erscheint, kann man ja mal den Inhaber anschreiben. (Da 
bräuchten wir mal einen richtig gut designten Standardbrief, aktuell kapieren 
die angeschriebenen nämlich meist nicht, was die GNU-FDL bedeutet, man muss 
mehrmals rückfragen und kriegt dann doch nur ne Antwort, durch die nicht 100% 
klar wird, dass man's unter GNU-FDL verwenden kann. Dann steht man wieder da, 
und weiß nicht, ob man's reinnehmen soll oder nicht).

Die Finger lassen würde ich davon, irgendwelche institutionalisierten 
Gegenüber (Firmen, Museen, Behörden, Stiftungen) "kalt" anzuschreiben. Noch 
nichtmal wegen kleineren Dingen (ein Bild), schon garnicht wegen der 
Übernahme ganzer Webseiten. Das sollte warten, bis es den Verein gibt. Und 
der kann sich dann langsam hocharbeiten: Bei Stiftungen anfangen, deren 
Stiftungszweck es ist, irgendwas zu publizieren etc. Wie gesagt, wenn jemand 
wen persönlich kennt, kann man natürlich jetzt Lobbing machen. Ich bitte nur 
darum, von "Kaltaquisen" bei solchen Gegenübern abzusehen - das verbrennt in 
meinen Augen derzeit mehr, als es bringt.

Um diese mail mal ganz unvereinsmeierisch, sondern bundschuhmäßig-revolutionär 
zu beenden: Lasst nicht die roten Hähne flattern, bevor der Habicht schreit. 
Laßt nicht die roten Hähne flattern, vor der Zeit.

Uli