[Wikide-l] [Fwd: Antwort: wikipedia-artikel im aktuellen Spiegel 10/04]

Agon S. Buchholz asb at kefk.net
Mo Mär 1 20:25:37 UTC 2004


Ulrich Fuchs wrote:

> Es kann nicht mehr länger angehen, dass jeder irgendwie wie er lustig
> und launig ist, bei Verlagen etc. "herumbettelt".

OK, ich oute mich jetzt mal. Eigentlich sind diese Sachen noch nicht 
spruchreif, weil ich noch keinerlei verbindliche Zusagen habe, aber 
bevor ich verprügelt werde für unerlaubtes Betteln...

Ich stehe beispielsweise in Kontakt mit einem Musikprofessor für Neue 
Musik bezüglich der Übernahme einiger Texte unter der GNU FDL, die er 
u.a. für den WDR-Hörfunk gemacht und teilweise auch im Web publiziert 
hat. Solche allgemein verständlichen Werksanalysen zu Cage oder Xenakis 
kriegen wir in der Qualität und Fachkompetenz nicht im Eigenbau hin, 
dazu ist die Materie einfach zu kompliziert. Zeitgenössische Musik 
jenseits von Michael Jackson ist bei uns bisher, von einigen Ausnahmen 
abgesehen, ein "Wasteland". Seine bisherige Antwort: "Die Mitarbeit an 
Ihrem Projekt interessiert mich."

Ebenfalls einen ersten Kontakt hergestellt habe ich mit Volker 
Grassmuck, dem Autoren des bei der Bundeszentrale für politische Bildung 
erschienenen Buches "Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum" 
und Mitorganisator von "Wizards of OS"; das Buch enthält ausgezeichnet 
recherchierte Abschnitte zu Allmende, Wissensallmende, Copyright, 
Urheberrecht, Verwertungsgesellschaften, Rechte-Industrie, Kopierschutz, 
UCITA, CSS, RPS, RCS usw., fast alles Bereiche, die bei uns bisher 
bestenfalls rudimentär existieren oder faktisch ungenau bis fehlerhaft sind.

Volker war grundsätzlich sehr aufgeschlossen gegen ein weiteres Öffnen 
seiner Arbeit; auch dieser Text steht bereits online im Volltext zur 
Verfügung, allerdings unter dem Copyright der Bundeszentrale. Jetzt ist 
noch mit der BpB zu klären, ob der Text komplett unter die GNU FDL 
gestellt werden kann (dann müsste man die Texte natürlich enzyklopädisch 
umarbeiten); eine andere Option wäre, für das Buch und dessen 
kollektives Weiterschreiben ein eigenes MediaWiki aufzusetzen und durch 
Interwiki-Links mit der Wikipedia zu verknüpfen (vielleicht bei BerliOS, 
Erik?). Je nachdem, ob und wie gut das dann klappt könnten wir damit 
vielleicht sogar einen Fuss in die Tür bekommen bei der BpB. Beide 
Varianten wären jedenfalls eine Art "Showcase" für andere etablierte 
Autoren, an dem man beobachten könnte, ob ihre Arbeit verschandelt oder 
im Kontext des grössten kohärenten Hypertextes des Welt aufgewertet wird.

Uli, Wenn ich das Abblasen soll, sag bitte rasch Bescheid...

MfG -asb