[Wikide-l] [Fwd: Antwort: wikipedia-artikel im aktuellen Spiegel 10/04]

Ulrich Fuchs mail at ulrich-fuchs.de
Mo Mär 1 18:36:44 UTC 2004


> Durch jeden greisen Professor, den Du in der Öffentlichkeit für die
> Wikipedia auftreten lässt, 

Nochmal, ich meinte das nicht wörtlich. 

> verlierst Du 100 Autoren, die sich nicht mehr
> trauen bei uns mitzuarbeiten und gewinnst 10 mit einem Doktortitel, die
> ein völlig falsches Bild vom Projekt haben und und ein großes Gezeter
> machen sobald ihre sakrosankten Texte von anderen verbessert werden
> (auch symbolisch gesprochen).

Wir müssen das dahin verkaufen (und das tun wir ja), dass das permanente 
Editieren qualitätssteigernd wirkt. Ich glaube, bezüglich der "klassischen 
Akademikerklientel" kriegen wir das hin - das dauert, aber wir kriegen das 
hin.

>
> Wir müssen es schaffen die Vielfalt unter unseren Teilnehmern nach außen
> darzustellen. Wenn endlich ein Artikel in der ZEIT über unser Projekt
> erscheint, dann wäre es schön einen flotten Prof. in den 40ern zu haben,
> der von dem intellektuellen Kick erzählt, den ihm das Projekt gibt. 

Einverstanden

> vielleicht eine Germanistikstudentin und zum Schluss noch ein kurzes
> offizielles Statement. Für die RTL2-News hingegen ist ein langhaariger
> Bombenleger zwischen Kübelböck und neuen Verfahren zur Brustvergrößerung
> vielleicht nicht mal das schlechteste.

Einverstanden

>
>
> Wikipedia ist keine klassische Enzyklopädie, und wenn wir mit den

Ich glaube nicht, dass es klassische und nicht-klassische Enzyklopädien gibt. 
Es gibt nur Enzyklopädien, und Möchtegern-Enzyklopädien. Persönlich würde ich 
eine Taktik für richtiger halten, die uns wirklich auf der klassischen Seite 
positioniert: Ähnlich wie Schröder: Am Kanzleramtstor rütteln und "Ich will 
da rein" rufen. Linux "verkauft" sich ja auch nicht als "Nicht-klassisches" 
Betriebssystem, sondern als "alternatives" Betriebssystem. Aber es erklärt 
immer und bei jeder Gelegenheit, ein ernstzunehmendes *Betriebssystem* zu 
sein, und nicht Computernarren-Freizeitbeschäftigung (auch wenn es das in 
Teilen ist und sein muss). Wie gesagt, für mich gehört zu einer Enzyklopädie 
auch immer ein gewisser Nimbus dazu (man glaubt dem Brockhaus nicht aufgrund 
von Quellenangaben, sondern weils der Brockhaus ist). An dem Nimbus müssen 
wir arbeiten. Wie wir unsere spezifische Struktur so präsentieren, dass 
dieser Nimbus entsteht, findet sich schon so langsam.

Uli