[Wikide-l] Begriffsklärungen (war BegriffsERklärungen )
Ulrich Fuchs
mail at ulrich-fuchs.de
Di Feb 17 06:56:06 UTC 2004
> Letztlich müsste dann aber auch wieder die Eingabe strukturierter
> durchgeführt werden, und dann kommen wir immer weiter vom Volltext-Wiki
> hin zu einer strukturierten Datenbank.
Das ändert aber ziemlich hart das Prinzip, dass die Wikipedia nach einem
einfach zu handhabenden Wiki-Prinzip funktionieren muss. Alles, was eine
absolut konsistent-strukturierte Artikelbenamung angeht, würde einen massiven
redaktionellen (Vor-)Aufwand bedeuten. Gerade das ist aber bei der Wikipedia
nicht gewünscht - sogar kontraproduktiv. Die Wikipedia wächst, weil es so
einfach ist, einfach mal loszulegen. Alles, was wir tun, um das zu
erschweren, schadet. Redaktionell kann nur hinterher gearbeitet werden, mit
bestehenden Artikeln. Dann muss eben ab zund zu mal umstruktukturiert werden.
Was solls. Zwobot macht gerade vor, dass man auch Links relativ einfach
umpflügen kann (notabene, wie kommt man an diesen Bot denn mal dran?)
Nochmal zum eigentlichen Thema. Wir haben bestehende Regeln zu den
Begriffsklärungen und die sind GUT. Das Problem ist, dass sie nicht
eingehalten werden: Er werden zu viele Begriffsklärungen nach Modell 2
angelegt (Droge), das eigentlich nur für wirklich glasklare Fälle reserviert
ist (London, Europa). Zweitens wird zu viel und zu falsch verlinkt,
insbesondere werden permanent Allgemeinbegriffe verlinkt.
Gegenbeispiel zu Elian: Wir hatten einen feinen kleinen Artikel unter
[[Prototyp]], der sich mit dem philosophischen Begriff auseinandersetzte. Nur
zeigten da jede Menge Maschinenbau- und Informatikartikel drauf, wir kennen
nämlich auch Protoytpen, aber wir fahren sie gegen Mauern. Laut Elian müsste
nun also der philosophische Prototyp als Modell 2 unter [[Prototyp
(Philosophie)]] laufen, weil jeder Mensch in der Wikipedia offenbar unter
[[Prototyp]] den Maschinenbau-Prototyp versteht (die Links würden das ja
zeigen). Das ist Quatsch. Wir haben einfach mehr Informatik-Artikel als
Philopsophie-Artikel. Nur weil im Moment mehr Informatiker und Ingenieure als
Philosophen hier rumlaufen, heißt das nicht, dass sich diese Zusammensetzung
in fünf Jahren nicht auch umdrehen kann. Und ich möchte eigentlich nicht,
dass wir unsere Artikel jedesmal umtaufen müssen, nur weil sich die
Zusammensetzung der Fachrichtung bei den Schreiberlingen ändert.
Zu sagen, nur weil häufig falsch verlinkt wird, müssen wir jetzt unsere
Begriffsklärungsregeln über den Haufen schmeißen und nur noch Modell 2
machen, ist Rumdoktern am Symptom statt Heilung der Ursache. Oder noch
schlimmer, das von Elian vorgeschlagende (und in der engl. WP gerne
genommene) dämlichste aller Modelle, das Modell 3: alle Bedeutungen
untereinander in einem Artikel: Soll der Benutzer sich doch raussuchen,
welche der fünf Bedeutungen wohl im referenzierenden Artkiel gemeint sein
könnte! Ist doch nicht unser Job! Wir sind zu faul oder zu blöd dazu, ihm das
präzise zu sagen... Gute Nacht, enzyklopädischer Anspruch.
Uli