[Wikide-l] Namenskonventionen für Abkürzungen

Agon S. Buchholz asb at kefk.net
Do Apr 29 15:53:30 UTC 2004


Gerhard Jahnke wrote:

> [...] polemisiert habe ich [...] nur gegen Dein unfaires Verhalten.
> Wofür Du Dich bis jetzt nicht entschuldigt hast.

Durch gebetsmühlenartige Wiederholungen werden Unwahrheiten nicht 
wahrer; das ständige Verdrehen von Kausalitäten erleichert sicher auch 
eine konstruktive Diskussion nicht. Also lassen wir nochmal den Ablauf 
Revue passieren:

(1) Die allgemein übliche Praxis in der Wikipedia ist und war immer, 
dass neue Artikel wie [[NGLPF]] verschoben werden zu der 
ausgeschriebenen Form. Nach den Namenskonventionen waren bestimmte 
Ausnahmen (z.B. bei verbreiteten Abkürzungen) zulässig, die aber nicht 
präzise definiert waren und daher immer wieder zu Diskussionen darüber 
führten, ob es sich denn um eine allgemein verbreitete oder eine rein 
fachsprachlich genutzte, aber allgemein unbekannte Abkürzung handele.

(2) Es gab eine Häufung sich inhaltlich wiederholender Debatten um 
Abkürzungen, die ich nicht als allgemeinsprachlich verbreitet ansehe 
(VOB/B, NAIRU, CASE), die aber sicherlich in den jeweiligen fachlichen 
Kontexten häufiger genutzt werden als die ausgeschriebene Variante. Da 
wir aber kein *Fachlexikon* sondern eine *Universalenzyklopädie* machen, 
habe ich auf der Mailingliste um ein Meinungsbild gebeten und ein paar 
kleine Präzisierungen vorgeschlagen (nämlich einen jetzt klar 
eingegrenzten Satz von Ausnahmen gegenüber dem bisherigen individuellen 
Ermessen des Artikelautors). Da es nicht um eine grundsätzlich neue 
Regel oder um eine fundamentale Neuerung ging, sondern schlicht um eine 
intersubjektiv verständliche Präzisierung der bisherigen Praxis ging, 
sah ich damals (und auch heute noch) keinen Anlass für eine 
zeitfressende Grundsatzdiskussion um die Ästhetik von Lemmata.

(3) Als nach gut einem Tag keine weiteren Diskussionsbeiträge mehr 
auftauchten und in den Beiträgen grundsätzliche Zustimmung geäussert 
worden war, ergänzte ich die Namenskonventionen und andere Benutzer 
trugen ebenfalls Ergänzungen oder Korrekturen ein; da Regelungen in der 
Wikipedia nicht gottgegeben sind sondern ebenso wie Artikel einem 
kontinuierlichen Prozess der Modifikation und Anpassung unterliegen, ist 
das soweit also ein vollkommen normaler Vorgang; viele Handbuchseiten 
werden ständig modifiziert oder ergänzt, ohne dass es über jede 
Kleinigkeit eine bürokratische Abstimmung geben würde.

Zu diesem Zeitpunkt waren die modifizierten Namenskonventionen also die 
aktuellen Arbeitsregeln; an denen kann man arbeiten und auch über 
einzelne Formulierungen oder weitere präzise definierbare Ausnahmen (wie 
beispielsweise zu rekusrsiven Akronymen oder Akronymen an sich) 
diskutieren. Uli machte beispielsweise den sinnvollen Vorschlag, 
rekursive Akronyme gar nicht aufzulösen, also kann man diesen Vorschlag 
zu den Arbeitsregeln ergänzen, weil man eben an *Arbeitsregeln* feilt. 
Das ist vollkommen normal, ist konstruktiv und vermeidet unnötigen 
Overhead für periphere Diskussionen; wir wollen ja keine reine 
"Quasselbude" sein, sondern eigentlich pragmatisch eine Enzyklopädie 
aufbauen.

(4) Als dann irgendjemand anscheinend nach 38 Stunden aus dem Kino 
zurückkam, wurde ein Antrag aufgesetzt, dass eine Abstimmung darüber 
durchgeführt werden sollte, die alten Namenskonventionen wieder 
einzuführen; dazu wurde dann eine ausführliche Diskussion begonnen. Auch 
das ist vollkommen legitim; wenn ein Benutzer der Meinung ist, aus einer 
kleinen Präzisierung der Namenskonventionen zu Abkürzungen statt 
konkreter alternativer Vorschläge eine groß angelegte Grundsatzdebatte 
zu machen, ist das sein gutes Recht; es ist ebenfalls durchaus 
berechtigt, eine Abstimmung über eher präzise oder eher willkürliche 
Namenkonventionen anzuleiern. Kein Wikipedianer ist gezwungen zu 
konstruktivem oder pragmatischem Verhalten; auch soweit also alles im 
normalen Rahmen.

(5) Dann kam ein anderer Benutzer (Perrak) und machte mitten im 
laufenden Diskussionsprozess um die Wiedereinführung der alten 
Namenskonventionen einen Revert der modifizierten Namenskonventionen; 
damit wurde der Stand der Namenskonventionen manipuliert und die 
bisherigen Diskussionsbeiträge unverständlich, die sich auf die 
"aktuelle", die "alte" oder die "neue" Regelung bezogen. Die 
Formulierungen der modifizierten (neuen) Namenskonventionen wurden auf 
eine Unterseite verlagert und als "Vorschläge in der Diskussion" 
gekennzeichnet, aber inhaltlich zerpflückt und auch nicht der alten 
Formulierung gegenübergestellt. So wird suggeriert, es habe einen Antrag 
auf Änderung der Namenskonventionen mit Grundsatzdebatte gegeben und ich 
hätte mitten in dieser Diskussion die alten Namenskonventionen in die 
neuen umgewandelt; das stimmt so nicht und verdreht einfach die Tatsachen.

Die ganze Kausalität wird durcheinandergeworfen indem impliziert wird, 
es gäbe einen Antrag auf Modifizierung der Namenskonventionen; 
tatsächlich lautet der Antrag von Schnargel aber, die bisherige (also 
die alte) Regelung beizubehalten, d.h. also wiedereinzuführen (was, wie 
gesagt, ein legimier Antrag ist).

Zur Chronologie: Nach der Anfrage auf der Mailingliste vom 22.4. 
ergänzte ich die Präzisierungen zu den Namenskonventionen am 13:52, 23. 
Apr 2004; die Diskussionsseite wurde zwei Tage später (10:37, 25. Apr 
2004) von Uli eingerichtet, ein paar Stunden später stellte Schnargel 
dort den Antrag auf Wiedereinführung der alten Regelung; in 
Diskussionbeiträgen vom 25. und 26. bezog ich mich auf die ''aktuellen'' 
  Regelvorschläge, also die vom 23.4.; den Revert der Namenskonventionen 
auf die alten Regeln machte Perrak allerdings am 20:54, 26. Apr 2004, 
also ziemlich genau einen Tag nach Schnargels Antrag und ziemlich genau 
eine halbe Woche nach meiner Ergänzung der Namenskonventionen.

Nach dem Revert von Perrak machte der Antrag von Schnargel in der Form 
auch keinen Sinn mehr, weil die Namensregeln zu Abkürzungen nach Perraks 
Revert ja sowieso wieder die "alten" Konventionen waren. Wenn jemand 
eine Diskussion verpasst, danach eine neue Diskussion anleiert und dann 
mitten in dieser *neuen* Diskussion ein Revert der Namenskonventionen 
macht, stellt sich für mich doch ernsthaft die Frage, wer hier zu 
manipulieren versucht.

mfG -asb