On 05/20/2014 07:53 PM, Kurt Jansson wrote:
1.
Fundraising. Früher gab es Versuche, zum Teil sogar ernst gemeinte,
die Community mit einzubinden. Die Community hat überwiegend
Desinteresse gezeigt, seitdem finden die Kampagnen nahezu komplett unter
Ausschluss aller Nicht-WMDE-Angestellten statt.
Das halte ich nicht für einen Beleg des "Disconnects", sondern für eines
der vielen Beispiele für sinnvolle bzw. überlebensnotwendige Tätigkeiten,
die für Freiwillige aber offenbar wenig attraktiv sind und darum
dankenswerterweise von Mitarbeitern der Geschäftsstelle übernommen werden.
Gut, da haben wir einfach verschiedene Interpretationen. Ich meine, ein
beträchtlicher Anteil der Wikipedianer sind der Ansicht, WMDE hat
entweder zu viel Geld oder gibt es falsch aus.
Dazu kommt, dass diejenigen Freiwilligen, die sich im Fundraising
engagieren wollten vergrault wurden, weil eine wirkliche Beteiligung der
Gemeinschaft nicht ermöglicht wurde. (Das wurde dann in den folgenden
Jahren deutlich besser, aber dann war es möglicherweise schon zu spät.
Ich jedenfalls war schon einigermaßen gefrustet.)
2.
ZDF-Projekt. Hier gab es nicht nur ein Ignorieren, sondern aktive
Gegenwehr (einen Shitstorm) seitens der Community.
Das ist mittlerweile über ein Jahr her. Ja, ich habe mich damals auch
geärgert. Die Episode ist aber längst von allen Beteiligten aufgearbeitet,
es wurden eigenhändig pötteweise Asche auf diverse Häupter verschüttet.
Seitdem wurden erfolgreich viele neue Projekte angegangen.
Möchtest du ein paar Beispiele aufzählen für neue, erfolgreiche
Projekte, die seitens WMDE initiiert wurden (kein Sarkasmus, das
interessiert mich tatsächlich).
Falls die erfolgreichen Projekte aus der Community stammen spricht das
ja für die neue strategische Ausrichtung, die Community-Förderung
stärker in den Mittelpunkt setzt.
3. Fotoausrüstung. Dabei werden die Nachteile der
derzeitigen
Entscheidungsstrukturen besonders deutlich. Schon
seit Jahren kann sich
WMDE nicht darauf verständigen, einen ordentlichen Technikpool zu
finanzieren (vom Festivalsommer letztes Jahr abgesehen). Stattdessen
soll man sich das Equipment bei jedem Projekt einzeln ausleihen, was
konsequent umgesetzt sicherlich kostspieliger wäre. Ein Blick nach
Österreich zeigt wie es besser geht. Dort hört der Verein auf engagierte
Fotografen aus der Community und schafft Equipment an, das dann auch
rege genutzt wird.
Ich habe die diversen Diskussionen zum Thema nur am Rande mitbekommen,
dabei aber immer den Eindruck, dass es keine Grundsatzentscheidung gegen
den Kauf von Equipment gibt, sondern im Einzelfall abgewogen wird, was
dauerhaft günstiger ist. Klingt für mich sinnvoll. In der Community ist das
Vorgehen nicht nachvollziehbar?
Mein Eindruck ist, dass der Entscheidungsfindungsprozess nicht wirklich
funktioniert. Beispiel Festivalsommer: Wir haben uns in der Community
zusammengesetzt (online und real) und ausführlich besprochen was für
Equipment wir anschaffen wollten und das einzeln aufgelistet.[0]
Dann habe ich irgendwann erfahren, dass alles Equipment geliehen werden
soll, etwas später, dass dazu noch keine Entscheidung getroffen wurde.
Die Leihe ist wesentlich kostspieliger als die Anschaffung.[1]
Auf der Diskussionsseite des Kuriers haben sich ja
auch schon eine Reihe
von Leuten sehr positiv über die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle
geäußert.
Es ist sicherlich sehr viel besser geworden in den letzten ein bis zwei
Jahren. Und den engagierten Mitarbeitern ist ja auch gar kein Vorwurf zu
machen, Probleme ergeben sich m.E. eher durch die Struktur. (Ich weiß
nicht ob das noch zutrifft, aber die fehlende Budgethoheit von
Bereichsleitern würde zu so etwas gehören.)
Grüße,
Tobias
[0]
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Festivalsommer/Antr%C3%A4ge#Technik
[1] Eine grobe Überschlagsrechnung kommt zu dem Schluss, dass sich eine
Anschaffung gegenüber einer Leihe des gesamten Equipments selbst dann
rechnen würde, wenn sämtliche gekaufte Technik am Ende des Sommers
kaputt wäre (womit nicht zu rechnen sind, ggf. gehen ein paar
Objektivdeckel oder Speicherkarten verloren, aber die Technik selbst ist
robust). Kameras ausleihen ist einfach ziemlich teuer.