[Wikide-l] Pollenflug in Mannheim: Wenn der Herr H. mal wieder Pickel bekommt
Rainer Zenz
mail at rainerzenz.de
Sa Jun 17 12:35:28 UTC 2006
Am 17.06.2006 um 03:10 schrieb Zinnmann:
> Das kann ich nur unterstreichen. Wikipedia ist ein großartiges Projekt
> - aber es ist nicht die Lösung aller Fragen.
>
> Die Stärken der WP liegen ohne Frage bei sehr speziellen und aktuellen
> Themen. Wenn es aber um die gestraffte Darstellung eines
> Übersichtsartikels geht, sehen wir sehr, sehr alt aus. [[Romantik]]
> wäre so ein Thema, [[Russische Literatur]] ein anderes und auch
> [[Impressionismus]] ist kaum mehr als eine spärlich kommentierte
> Liste.
>
> Klar, uns gibt's erst seit fünf Jahren. Bevor wir diese gravierenden
> Lücken aber nicht beseitigt haben (und ich glaube nicht, dass das
> möglich ist - systembedingt), stünde uns ein wenig Bescheidenheit
> gut an.
Möglich ist das sicher schon, aber solche Übersichtsartikel verlangen
einen großen Aufwand, der zuerst mal von einem fachkundigen Einzelautor
(oder einer kleinen Gruppe) zu leisten ist. Das Wiki-Prinzip nutzt da
nur begrenzt. Und meist stößt man dabei auf Nachbarbegriffe, die
ebenfalls im argen liegen, und aus einem dicken Artikel wird ein ganzes
Projekt, das längerfristigen Atem erfordert. Und je nach Thema allerlei
Diskussionen der unfruchtbaren Art mit sich bringt. Das Wiki-Prinzip
und die Art der Mitarbeit begünstigt offenbar eher kleinere Artikel zu
kleineren Themen.
Was ich seit langem vermisse, ist, dass es nicht richtig gelingt, für
solche Schwerpunktartikel oder Themenprojekte kleine Teams zu bilden,
in denen so etwas miteinander über Wochen erarbeitet werden kann - ist
mir jedenfalls noch nicht begegnet. In so einer Zusammenarbeit mit
gegenseitigem Review, die bis zur ersten konsensuellen Artikelversion
außerhalb des Artikelraums stattfinden müsste, sähe ich eine gute
Chance, auch solche Brocken zu bewältigen. Stellt sich die Frage, wie
man das anstellt. Ich gebe zu, dass ich das bei der Wikipedia auch noch
nicht ernsthaft versucht habe. Wahrscheinlich müsste man ein paar
Präzedenzfälle schaffen, die zeigen, dass solche "Bandenbildung“ ein
wirkungsvoller Weg ist, größere Themen in den Griff zu bekommen.
Gruß, Rainer