Re: [Wikide-l] Das ist das größte Ärgernis an Wikipedia

Nicole S trilo77 at icqmail.com
Mo Okt 3 22:18:57 UTC 2005


Hallo, das Thema ist zwar abgedriftet, aber ich antworte trotzdem mal.
:-)

Hallo, das Thema ist zwar abgedriftet, aber ich antworte trotzdem mal.
:-)

Die Zitatmöglichkeiten sind vielleicht nur ein technisches Ärgernis, das
in Hauptartikeln mit vielen Quellenangaben stört, weil sich ein
Fußteppich bildet. Aber vielleicht können sich ja hier mal die Typen von
der "Qualitätssicherung" dazu äußern, denn durch deren
Artikel-Komprimierungs-Forderung entsteht das Problem ja zwangsläufig.
Je mehr in einem Artikel gebündelt wird, desto größer wird natürlich
auch der Fußnoten-Teppich. Ist doch nicht verwunderlich, oder? *ggg* 

Meine Idee: Ein weiterer Reiter mit einem Quellen-Namensraum oder sowas.
Oder ein Menü zulassen, das immer nur den selben Platz verbraucht. So
wie das hier:


* Quelle 1
* Quelle 2
* Quelle 3



>> Viel ärgerlicher ist, daß unsinnige oder unwissenschaftliche
>> Darstellungen doch aufgenommen werden müssen, weil sie als Zitat
belegt
>> werden können.
>
>Jein. Niemand (naja, fast niemand) hat etwas dagegen, wenn man bei
>unwissenschaftlichen Dingen dazuschreibt, dass sei unwissenschaftlich
sind.
>Und das "Unsinn" muss man nur höflich genug umschreiben, dann kann auch
das im Artikel stehen.

Auf nur wenigen unwissenschaftliche Dingen steht offiziell drauf, daß
sie es sind. Beispiel: [[Ernst Haeckel]]. Der Artikel ist durch die
Mitarbeit vieler Autoren und deren Rücksichtnahme auf die Kreationisten
ein einziger NPOV-Kompromiß. Es ist den Evolutionsgegnern gelungen,
durch zahlreiche hahnebüchene Behauptungen und Nebensatz-Einschübe eine
völlig andere Person zu beschreiben, als Haeckel wirklich war. So
gesehen ist der Artikel eine enzyklopädie-unwürdige Beleidigung für
diesen bedeutenden Wissenschaftler.

bsw. 
- Haeckel sei Wegbereiter der 20 Jahre nach seinem Tode von den Nazis
eingeführten Eugenik gewesen
- er sei kein Atheist gewesen, weil er aus einem christlichen Elternhaus
kam
- die biogenetische Grundregel sei widerlegt weil kein Naturgesetz oder
gar ein prominentes Beispiel für Wissenschaftsbetrug
- Seine künstlerische Ader, mit der er die Zeichnungen Mikroorganismen
dem damaligen Verständnis folgend stilistisch ausgemalt hat, wird als
"Fälschung" dargestellt. Dabei bleibt völlig außen vor, daß er
versuchte, seine Zeitgenossen für diese Wesen zu interessieren, indem er
ihnen vor allem ihre die Schönheit und Anmut vor Augen führte, was
freilich nicht so unbestechlich sein kann wie eine moderne Fotografie
oder Bleistiftzeichnung.

Die Kritikpunkte (z.B. am vor der Entdeckung der DNA als Naturgesetz
angesehenen Biogenetischen Grundregel) sind in gewisser Weise
berechtigt, lassen aber wichtige Informationen aus und sind eben gerade
zur Erzeugung dieses gehässigen Eindrucks von diversen Autoren haarklein
in einen völlig falschen Zusammenhang hinein gefeilt. Die Korrektur wäre
mit einem endlosen Streit mit den beteiligten Autoren verbunden, die
sich hier auf eine Art Kompromiß eingepegelt haben. Der ist aber von der
wahren Geschichte weit entfernt.

Und so ist es halt in vielen Artikeln. --~~~~

>
>> Beispielsweise muß sich der Artikel "Medizin" damit
>> beleidigen lassen, daß der Alternativartikel "Schulmedizin" viel
>> ausgearbeiteter ist, die Sache aber so darstellt, als wäre die
Medizin
>> nur eine von vielen gleichwertigen Dingen.
>
>Wenn das so ist, dann ist das einer der vielen
überarbeitungsbedürftigen
>Artikel, aber kein wirklich grundsätzliches Problem.
>

Aus meiner Sicht ist es eine allgemeine Erscheinung, daß gerade die
Haupt-Artikel in einem fürchterlichen Zustand sind. Das hängt vielleicht
damit zusammen, daß die drohenden Streitereien und die häufigen
Editierungen und Umbauten dazu führen, daß niemand mehr dort mitarbeiten
will. Ich habe es selbst in [[Evolutionstheorie]] gesehen, wo es mir
praktisch unmöglich war, ungestört zu schreiben und die Randbreiche so
zu sortieren, daß sie sich sinnvoll gruppieren.

Es ist dann noch angenehmer, ungestört einen kleinen Artikel zu basteln,
anstatt einen großen Beitrag zu leisten mit der Aussicht, daß die eigene
Arbeit nicht lange überleben wird.

Momentan finden sich kaum Leute, die die wichtigen Artikel mit viel
Themenumfang ausarbeiten. Denn je größer der Druck auf die "Qualität"
wird, desto eher flüchten die Leute in Nebenartikel.


>> Daß viele Hauptartikel in einem so schlechten Zustand sind, hängt
m.E.
>> nicht mit fehlenden Quellenangaben zusammen, sondern damit, daß
>> wissenschaftliche und unwissenschaftliche Ansichten wegen NPOV als
>> gleichwertig betrachtet werden müssen.
>
>Denn das ist unzutreffend. Wer behauptet denn das? Nein, was
>unwissenschaftlich ist, darf auch so bezeichnet werden, es als
gleichwertig
>zu behandeln wäre ja gerade nicht NPOV. Wenn es verbreitet genug ist,
wird
>es wegen Unwissenschaftlichkeit nicht gelöscht, aber in aller Regel hat
die
>wissenschaftliche Lehrmeinung den ersten Platz. Irgendwelche
Alternativen
>können erwähnt werden, aber mit dem Hinweis, dass es sich um
>unwissenschaftliche Alternativen handelt.

Sowas geht nicht. Man sieht das ja in [[Homöopathie]] mal anschaulich,
weil dort viele kontroverse Ansichten aufeinander treffen, die mehr oder
weniger jedem bekannt sind. Aber in Artikeln, die seltener diskutierte
Themen behandeln, fällt es nur ab und zu auf - nur jenen Leuten, die die
jeweilige wissenschaftliche Sichtweise kennen und daher auch
unterscheiden können, was nicht dazu gehört.

Trilo 


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