Re: [Wikide-l] Re: Loeschwahn und fachkundige Mitarbeiter

elwp at gmx.de elwp at gmx.de
Mo Jul 25 17:28:51 UTC 2005


Jörgen 'Mnementh' Kosche:
> elwp at gmx.de schrieb:
> 
> > Warum müssen denn unbedingt Radiosender oder Zeitungen die Artikel
> > direkt benutzen? Können die nicht eigene Texte verfassen? Was haben
> > die armen Leute denn bloß gemacht, als es noch keine Wikipedia gab,
> > haben sie da etwa aus dem Brockhaus abgeschrieben? Wenn die GFDL
> > so billiges Copy&Paste verhindern kann, ist das eigentlich ganz in
> > meinem Sinne.
> Du sprichst nicht von Open Content. Da soll sowohl billiges Copy&Paste als
> auch Weiterentwicklung der Inhalte möglich sein.

Tja, dann bin ich wohl kein Open-Content-Anhänger, jedenfalls kein
ideologischer.

>   Wenn man die Artikel elektronisch weiterverwenden will,
> > sind die Versionsgeschichten kein Problem, auch nicht, wenn man
> > mehrere Artikel in einem Buch zusammenfasst, weil man dann auch die
> > Versionsgeschichten zusammenfassen und gut komprimieren kann.
> > 
> Und was ist mit den anderen Veröffentlichungsmöglichkeiten? Ein
> Open-Content-Podcast hat ja sowieso nicht so viele Möglichkeiten legal an
Inhalte zu
> kommen, willst Du ihm diesen auch verbauen? Eine Zeitung darf keine
Artikel
> basierend auf Wikipedia-Inhalten erstellen? Das ist doch kein Open-Content
> mehr.

Ich habe noch nie Podcasting verwendet, aber wenn man damit überhaupt
irgendwelche Inhalte benutzen will, die einer Lizenz unterliegen, muss
man doch auch Links verwenden können, oder soll jedesmal wenn ein Artikel
vorgelesen wird, die komplette Lizenz im Anschluss verlesen werden?
Und wenn man eine Lizenz verlinken kann, kann man auch die
Versionsgeschichte
verlinken. Und die kann man auch von einem Programm vorlesen lassen. Das
muss sich schließlich nicht unbedingt schön anhören.

Leichte Schwierigkeiten bereitet die GFDL eigentlich nur bei
Einwegkommunikations-Medien, und die sind meistens kommerziell. Da hält
sich mein Mitleid in Grenzen.

> > Außerdem ist die Länge der Versionsgeschichte kein Problem der GFDL
> > sondern der Herausgeber. Ein Herausgeber kann schließlich mit seinen
> > Autoren vereinbaren, dass jede veröffentlichte Version eines Artikels
> > nur einen einzigen Eintrag in der Versionsgeschichte hat, in dem evtl.
> > Autoren, die nur Unwesentliches beigetragen haben, nicht aufgeführt
> > werden. Der Wikipedia-Herausgeber hat das nur leider versäumt
> > klarzustellen.
> > 
> Laut GFDL müssen die Hauptautoren alle genannt werden. Kennst Du einen
> einfachen Algorithmus um sicher die Hauptautoren zu bestimmen? Nicht dass
> nachher jemand die WP verklagt, weil er nicht für seine Änderungen als
> Hauptautor geführt wird.

Ich habe mal ein Script geschrieben, das die Hauptautoren bestimmt, wobei
Hauptautoren als die Autoren definiert sind, deren Textanteil an der
aktuellen Version am größten ist, ohne Rücksicht auf Inhalt und Qualität
natürlich [1].

Interessant finde ich aber, dass du Probleme siehst, wenn die Wikipedia
die Hauptautoren benennt. Wenn sie das nämlich nicht tut, schiebt sie
den schwarzen Peter nur auf diejenigen, die den Text weiterverwenden
möchten (siehe 4B der GFDL). Und das ist nun wirklich nicht förderlich
für die Verbeitung der Inhalte. Außerdem können die Regeln, nach denen
der Eintrag in die Versionsgeschichte zustande kommt, mit den Autoren
im Vorhinein vereinbart werden.

> Ich begrüße eindeutig Uli's Initiative eine WP-geeignete Lizenz zu
> erfinden. Vielleicht macht da aber auch Creative Commons etwas passendes.

Für die Wikipedia ist das uninteressant. Da kann man nicht mehr umsteigen.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptautoren

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