Hallo Sebastian,
Was ist die Alternative? Einfach weiterwurschteln lassen, wenn einem etwas
auffällt? Da eine unprofessionelle Entscheidung hier einfach durchgewinkt
wurde, war es nötig zu reagieren.
Wenn es die erste (oder die zehnte) unprofessionelle Entscheidung gewesen
wäre, müsste man sich ja nicht so öffentlich aufregen. Du kannst davon
ausgehen, dass über vergangene Fehlleistungen (wesentlich heftigerer Natur)
aus der Geschäftsstelle eher diskret gesprochen wurde, sich dadurch aber
nur bedingt Veränderungen eingestellt haben.
Aber zum konkreten Ablauf, damit mal ein paar Dinge in Reihenfolge gebracht
werden:
Jan Cornelius schreibt/betreut redaktionell die Wikimedia:Woche seit
einiger Zeit. Ich persönlich lese sie immer gerne, auch wenn ich viele der
verlinkten Dinge schon vorher gesehen hatte. Erst kürzlich lobte ich Jan
Cornelius gegenüber Nicolas (JC war nicht in der GS und ich wollte das Lob
mal loswerden).
Jan Cornelius hat in der letzten Ausgabe einen Fehler gemacht. Das ist noch
lange nicht unprofessionell, aber selbst wenn, darf ein Werkstudent Fehler
machen, denn dies gehören zum Lernen dazu.
Unprofessionell fand ich aber die Klärung des Vorfalles. Es wurde dann von
seiner Vorgesetzten einfach verkündet, dass dieser Fehler nicht
wiedervorkommen würde, weil man in Zukunft einfach keine
Wahlberichterstattung mehr machen würde. DAS nenne ich eine Überreaktion
und halte sie insbesondere wenn es um die Sorge für einen Werkstudenten
geht für unprofessionell.
Halten wir fest: Jemand macht einen Fehler, sagen wir während er eine Suppe
für alle kocht. Er macht zuviel Salz rein und die Suppe ist ungeniesbar.
Nun kommt die Küchenchefin und sagt, oh, das hätte nicht passieren dürfen,
wir werden in Zukunft keine Suppe mehr kochen. Ich denke einem
werkstudentischen Jungkoch zu erklären, wie man eine Suppe macht und wie
man mit dem Salz umgeht, wäre das, was man im Sinne der Weiterbildung (und
im Sinne zukünftigem noch besserem Suppengenuss) hätte erwarten könnte.
Es gibt kleine Vorkommnisse, die sind nichts weiter als kleine
Vorkommnisse. Manche allerdings sind Symptome, die auf größere
Herausforderungen hinweisen. Es ist nicht immer einfach, herauszufinden,
was wann was ist.
Liebe Grüsse
Jens
Am 24. November 2014 um 16:44 schrieb Sebastian Horndasch <
sebastian.horndasch(a)wikimedia.de>gt;:
Liebe Leute,
vorweg: ich schreibe in einer schwierigen Doppelrolle: Bis 31.12. bin ich
noch Hauptamtlicher, gleichzeitig bin ich ordentliches Vereinsmitglied.
Natürlich habe ich zu den Dingen, die auf der Liste diskutiert werden, eine
deutliche Meinung. Als Hauptamtlicher sehe ich aber auch, dass eine gewisse
Zurückhaltung angebracht ist. Wenn ich also jetzt schreibe, balanciere ich
auf einem schmalen Grad. Ich hoffe, dass mir dieser Balanceakt gelingt.
Ich würde gerne vier Dinge sagen.
*1. Solidarität mit Cornelius*
Ich finde es unschön, wie von einzelnen hier Cornelius direkt oder indirekt
angegriffen wurde. Begriffe wie "unprofessionalität" sind sehr schmerzvoll,
vor allem in aller Öffentlichkeit ausgesprochen. Cornelius leistet einen
großartigen Job, genauso wie Nicole. Kritik muss erlaubt sein, klar. Aber
Einzelpersonen in aller Öffentlichkeit herauszupicken, empfinde ich als
verletzend.
*2. Keine Fehler versus Effizienz*
Nach außen sind wir ziemlich viele Leute in der GS. Allerdings machen wir
auch einen riesigen Haufen Dinge. Für den Einzelnen wirkt es mitunter so,
als würden wir wenig machen. Das liegt dann aber daran, dass wir auf so
vielen Ebenen arbeiten und an so vielen Projekten, dass nicht immer alles
bei allen ankommt.
Ich mache keine Wertung auf, ob jedes Einzelprojekt und jede
Schwerpunktsetzung so ideal ist, aber: Wenn wir weiter mit so begrenzten
Mitteln so viele Dinge wuppen wollen, müssen wir auf individuelle
Verantwortung setzen. Nur in einer sehr hierarchischen Organisation lassen
sich Fehler weitestgehend minimieren - das geht dann aber zulasten der
Effizienz und der Geschwindigkeit. Dass Cornelius ein Fehler bei der
Zusammenstellung der Woche passiert ist, ist kein Zeichen von
Unprofessionalität - es ist ein notwendiges Produkt davon, wie wir
arbeiten. Die Alternative wäre, mit der selben Personalausstattung viel,
viel weniger zu machen. Viel mehr Rückkopplungsschleifen einziehen,
hierarchischer werden. Das würde Fehler minimieren, aber auch Effizienz und
Motivation verringern. Und dann wären die Klagen groß, dass die GS so wenig
macht. Bevor uns Unprofessionalität vorgeworfen wird, bitte ich, diesen
Umstand zu bedenken. Solche Fehler passieren. Sie sind ärgerlich. Aber sie
sind kein Zeichen von Unprofessionalität.
*3. Was das alles mit uns Mitarbeitenden macht*
Ich kann nur für mich sprechen. Die Unsicherheit, ob es mit meinem Job
weitergeht, hat mich lange sehr beeinträchtigt. Ich habe seit einiger Zeit
Sicherheit, wenn auch negative. Das ist schade, aber okay. Was derzeit
passiert, sorgt dafür, dass viele Leute um ihre Zukunft hier bangen. Daran
kann man momentan nichts ändern. Aber - und hier meine ich, für alle
sprechen zu können: Auch wenn wir nicht alles richtig machen, reißen wir
uns für den Verein und für die Sache Freien Wissens massiv den Arsch auf.
Wir arbeiten hart und mit viel Herzblut unter momentan unschönen Umständen.
Ich fände es schön, wenn der Dank zumindest nicht offene Anfeindung wäre.
*4. Macht's gut und danke für den Fisch *
Ich nehme mir noch den Raum für ein weiteres persönliches Wort: Ich bin
leider nur noch wenige Wochen dabei. Die Zeit bei WMDE war die beste meines
beruflichen Lebens. Und ich habe wahnsinnig viel gelernt. Ich habe mit
unglaublich kompetenten und engagierten Menschen gearbeitet. Ich habe
persönlich alles an Engagement gegeben, was ich konnte. Ich danke allen
dafür, dem Kollegium, den Community-Mitgliedern, mit denen ich arbeiten
durfte sowie den Teilen des Präsidiums, mit dem ich Kontakt hatte. Ich
werde mit viel Freude, ein wenig Wehmut und ohne jede Bitterkeit auf diese
Zeit zurück denken. Danke, von ganzem Herzen.
Viele Grüße
Sebastian
Am 22. November 2014 um 22:12 schrieb Jens Best <jens.best(a)wikimedia.de>de>:
Habe mich gerade mal schlau gemacht über dich,
lieber Michail,
Du bist also einer von den alten Funktionären aus der Zeit, in der Pavel
Richter eingestellt wurde. Das ist schon eine Info, die man netterweise
mal
sagt, wenn man hier so einfällt mit solch
unsachlichen Anwürfe und
dreisten
Unterstellungen.
Das erklärt natürlich auch, warum du mich hier, ohne mich zu kennen,
jenseits jeglicher inhaltlicher Diskussion dummdreist anmachst. Du
gehörst
zur Sphäre ineinanderverdrehter alter Kreise, die
betriebsblind sind,
weil
sie sich nicht trauen einzugestehen, dass
Entscheidungen in der
Vergangenheit einige große Fehler produziert haben.
Was du als "unverschämt" betrachtest, ist mir ehrlich gesagt ziemlich
egal,
weil es nicht stimmt, auch wenn die üblichen
Claqueure hier in Verzückung
geraten. Ob es dieser Verein schafft sich aus einer jahrelangen
selbstgemachten Krise herauszuziehen, indem er aufbauend auf der Chance
einen neuen kompetenten Vorstand zu finden oder ob dieser Verein wieder
im
alten Sumpf versinkt, wird sich zeigen.
Hunderttausende Spender (und die ganzen als "Mitglieder" geführten
Karteileichen, um die sich nie einer gekümmert hat) werden sicher
irgendwann mal wissen wollen, was da eigentlich im Sinne der Wikipedia
und
des Freien Wissens eigentlich passiert mit ihren
Spenden. Das Fazit der
letzten Jahre ist da leider ein wenig bescheiden. Transparenz ist nur ein
Anfang, es braucht auch feststellbare Wirkung.
Mit lieben Gruss auch an die mitlesenden alten Seilschaften da draußen,
ich
bleibe weiter ein unabhängiges Mitglied.
Denn den Verein hinter einer der wichtigsten Websites in Deutschland
sollte
man nicht einem kleinen Kreis überlassen, der
seit Jahren gemeinsam in
der
Suppe sitzt, die man sich selbst eingebrockt hat.
Es wird weiter einen
nahen kritischen Blick brauchen, was dieser Verein *konkret *leistet.
Grüsse
Jens
Am 22. November 2014 um 21:10 schrieb Michail Jungierek <
michail.jungierek(a)gmail.com>gt;:
> Am 22.11.2014 20:57, schrieb Jens Best:
>
>> Lieber Michail,
>>
>> Die Sachlichkeit auf dieser Liste ist wie immer ein Hochgenuss.
Anstatt
>> über konkrete Entwicklungen zu sprechen,
bei denen es auch mal um
Fragen
> der
Professionalität und Mitarbeiterentwicklung gehen kann, ergötzen
sich
hier
einige daran inhaltsfreie Möchte-Gern-Belehrungen an andere
Listenschreiber zu geben.
Vermutlich denkst du wirklich, dass du der einzigste hier bist, der
hochsachlich und völlig emotionslos diskutierst und deine Ansichten
mitteilst. Man kann andere auch mit geschraubten Worten einen
reinwürgen,w
as du hier permanent machst.
Hast du irgendeine inhaltliche andere Meinung als ich oder sind
> inhaltliche
> Antworten zu Professionalität und Mitarbeiterentwicklung nicht so dein
> Ding? Findest du es z.B. richtig, dass als Reaktion auf einen
misslichen,
>> aber die Welt nicht erschütternden Fehler eines Werkstudenten seine
>> Vorgesetzten einfach entscheiden, dass es keine Information über/von
>> Wahlen
>> und Kandidaten mehr geben wird zu bestimmten Zeiten? Also eine völlig
>> hektische Überreaktion statt sich mit redaktioneller Sorgfalt dem
Fehler
>> zu
>> nähern und damit, zusammen mit dem Werkstudenten, der ja bis jetzt
einen
>
tollen wöchentlichen Newsletter produziert hat, eine bessere
ausgewogenere
> Lösung zu finden? Nein? Ja? Vielleicht? Die
inhaltliche Ebene
interessiert
dich
nicht, Michail?
Offenbar hast du die Mail von Krut überhaupt nicht verstanden. Ihm ging
es
> überhaupt nicht um irgendwelche inhaltlichen Frgane, ob die Reaktion
der
GS
bezüglich des Newsletters nun richtig war oder
nicht, sondern um deine
unverschämten Belehrungen in aller Öffentlichkeit.
Auch sonst ist dein Umgangston unter aller Sau. Listenteilnehmer und
dritte Personen werden permanent nur mit Nachnamen angeredet, alle
anderen
> scheinen in deinen Augen doof, ignorant und zu blöd zu sein deine
> überragenden Fähigkeiten zu erkennen, wie ja auch deine Antwort an mich
> zeigt.
>
> Du wirst dir vermutlich denken können, dass ich dich nicht wählen
werde.
Michail
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