[Wikide-l] Adminkandidaturen

Jörgen Kosche jkosche at mnementh.de
So Jul 9 08:53:28 UTC 2006


Am Sun, 9 Jul 2006 08:46:30 +0200 schrieb Ulrich Fuchs <mail at ulrich-fuchs.de>:
> Ganz ehrlich: Für mich ist jeder, der nur mit Nickname auftritt, eine feige 
> Pfeife, die erstmal Probleme damit hat, zu ihrer Rede zu stehen. Und die 
> nehme ich grundsätzlich weniger ernst als solche Menschen, die dadurch, dass 
> sie ihren Namen hinter ihre Aussagen setzen, erklären, dass sie bereit sind, 
> für das einzustehen, was sie tun und sagen. (Call me oldfashioned ;-)
> 
Ich weiß, dass Du diese Einstellung hast, sie ist in http://wikiweise.de/wiki/Wikiweise:Klarnamen bevorzugt dokumentiert. Aber Anonymität kann ein wichtiges Mittel zur Durchsetzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung sein. Dazu benötigen wir keinen totalitären Staat, Freiheitsrechte können auch von Privatleuten oder Firmen eingeschränkt werden. Beispiel Dynacorp: Als ein Mitarbeiter darüber berichtete das Söldner von Dynacorp in den Staaten wo sie eingesetzt wurden Einheimische zu Sklaven machten, wurden die entsprechenden Personen entlassen, allerdings auch der 'Verräter'. Wollen wir also in Zukunft durch absolutes Brechen der Anonymität verhindern, dass solche Verbrechen aufgeklärt werden, weil dann mit Sanktionen für den Aufklärer zu rechnen ist? Call me oldfashioned, aber ich möchte gerne diejenigen schützen, die etwas Wichtiges zu sagen haben.

> Bei Leuten, die "größtenteils im Internet leben" mag die Nickname und 
> anonymes-Arbeiten-Policy ja attraktiv und normal sein (GNU-FDL konform ist 
> sie übrigens nicht). Für andere Leute ist sie - und die daraus resultierende 
> Dauerversteckspielerei - vielleicht einer der Gründe, der die Wikipedia 
> unattraktiv macht. Wenn die Wikipedia nicht lernt, dass es außer dem Internet 
> noch eine andere, reale Welt gibt, mit realen Personen, die nicht ihre Nächte 
> vor dem Computer verbringen, wird sie eben eine Community von Nerds bleiben - 
> und entsprechend bietet sie Artikel von Nerds für Nerds. Mag ja alles seine 
> Berechtigung haben, nur Enzyklopädie sollte man's halt nicht nennen.
> 
Eben, es gibt eine reale Welt, mit realen Sanktionen, sei es Entlassung oder Bedrohung des eigenen Lebens oder von Familienmitgliedern.

Jörgen/Dishayloo
-- 
Jörgen 'Mnementh' Kosche
http://mnementh.de/