[Wikide-l] Re: WikiDE-l Nachrichtensammlung, Band 27, Eintrag 7

Dr. Klaus Roggendorf klausroggendorf at compuserve.de
Do Okt 6 06:33:07 UTC 2005


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----- Original Message -----
From: <wikide-l-request at Wikipedia.org>
To: <wikide-l at Wikipedia.org>
Sent: Wednesday, October 05, 2005 1:47 PM
Subject: WikiDE-l Nachrichtensammlung, Band 27, Eintrag 7

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Message: 5
Date: Wed, 05 Oct 2005 13:45:10 +0200
From: Jakob Voss <jakob.voss at nichtich.de>
Subject: Re: [Wikide-l] Das ist das größte Ärgernis an Wikipedia
To: wikide-l <wikide-l at wikipedia.org>
Message-ID: <4343BCC6.4060806 at nichtich.de>
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Hallo Nicole!

Du schriebst:
>
> Ich meine: Sie benötigen ein Gerüst. Eine fest gelegte Anzahl von
> Lemmata, die sich um sie gruppieren wie Schubladen, in die das Wissen
> der Autoren fallen soll. Man sollte das auf einer Übersichtsseite
> darstellen können. Und wer neues Lemma öffnen möchte, sieht dann: Aha,
> das gehört dort und dort hin.
>
> Das geht nur, wenn das Programm eine Kategoriezuordnung erzwingen würde.
> Fehler in der aufgezwungenen Kategorie würden dann von den jeweiligen
> Gruppen entdeckt und korrigiert.
>
> Momentan ist es so, daß jeder Autor jeden Artikel-Verbund grundlegend
> revidieren kann. Die Kategorie ist heute lediglich Geschmacksfrage. Das
> ist nicht sinnvoll, denn so purzelt alles durch einander. Die logische
> Verknüpfung der Artikel sollte nicht von jedem rasch mal geändert werden
> dürfen.
>
> ---
>
> Eine andere Regel sollte beinhalten, daß Informationen, die zum
> Verständnis verschiedener Artikel beitragen, in Vorlagen abgelegt werden
> dürfen sollen. Damit sie nur in einer Kopie vorhanden sind und keine
> Redundanzen entstehen, die später nur mit viel Aufwand abgearbeitet
> werden können, weil der jeweilige neue Autor ja alles erneut überprüfen
> und entscheiden muß, welche der Versionen nun stimmt.
> Das ist beispielsweise schwer durchzusetzen, weil es in WP eine
> Abneigung gegen Vorlagen gibt. Dabei wären sie doch so praktisch, und
> man könnte sie auflisten lassen, für jemanden, der was neues eintragen
> möchte. Er ist dann beispielsweise gezwungen, die bereits im
> Vorlagen-Zusammenhang befindlichen Infos zu berücksichtigen. (Nur in der
> Form gezwungen! Das ist das, was die Admins jetzt uneinheitlich
> mitmachen.)

Ja, einfachste Knigge-Regeln sollten auch für die Herren der WP-Zensur
gelten.

Als WP-Neuling bin ich sehr erstaunt, wie  auch mit denen umgegangen wird,
die sich den (WP-akzeptierten) Fragen ohne Antwort/Stellungnahme des
Grundartikel- und fragenden Autoren widmen.
Hier das (kommentarlos gelöschte) Beispiel, mit Fragen, die mich überhaupt
erst zur
Erstellung/Bearbeitung der Fundamentalethik verführten:


Wikipedia:
Phil.; "Der Sinn des Lebens", Gründe...:

"Eine grundsätzliche Schwierigkeit bei jedem denkbaren Lebenssinn ist die
prinzipielle Möglichkeit, einen einmal akzeptierten Sinn wiederum zu
hinterfragen. Die Suche nach dem Sinn des Sinns führt schnell in einen
unendlichen Regress, in dessen Verlauf sich die Frage als nicht - oder nicht
endgültig - zu beantworten erweist ([[Thomas Nagel]]). Einige Sinnangebote
(z.B. die religiösen) erweisen sich in der Praxis allerdings als äußerst
widerstandsfähig gegen jeden Zweifel.

Ein Problem, dem die meisten Suchenden auf ihrer Suche nach Sinn nie zu
begegnen scheinen, ist die Frage nach dem Sinn der Lebenssinn-Frage selbst:
Warum stellt sich diese Frage vielen Menschen überhaupt? Warum drängt es
viele Menschen so sehr, sie zu beantworten? Was gewinnen oder verlieren wir
eigentlich, wenn wir sie beantworten oder nicht beantworten?"


Von der Frage nach dem Sinn des Lebens und vom Sinn des Lebens.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist zugleich die Frage nach der richtigen
Ethik, welche die Frage nach dem Sinn der Lebenssinn-Frage selbst
beantworten sollte.
Ethik und Moral des Menschen folgen dem natürlichen evolutionären
Grundprinzip allen Lebens, dem Eigennutz. Die ökologischen und
sozialen Zustände in "unserer"  Welt zeigen die Auswirkungen dieses
Prinzips.
Die Geschichte des Menschen (homo sapiens = vernunftbegabt) ist auch als
eine Geschichte des Machtmissbrauches, der Selbstüberhebung und als eine der
Verantwortungslosigkeit beschreibbar, aus der heraus der Mensch
erst noch Mensch werden muss.

Die Sinnfragen und deren realitätsgerechte Beantwortung sind existentiell
besonders notwendig, wenn die unbewussten Lebensorientierungen für ein
gedeihliches Leben nicht hinreichend sind.

Der Sinn des Lebens ist das gedeihliche Erleben des Lebens.

Die Sinnfragen zielen auf eine gedeihliche individuelle Entfaltung und
Selbstverwirklichung, damit das Leben gelinge, und zielen so auf eine
positive, sinnvolle und optimale Selbstvervollkommnung.
Das Leben ohne optimierte und  nachhaltige Ethik ist besonders jetzt
in der Zeit der Globalisierung wie Macht ohne Verantwortung,
ist wie ein Schiff ohne Kompass.

Der  Mensch  und seine globale Gemeinschaft können nur durch eine
gesteigerte Vernunft und Verantwortung die drohenden und überwiegend
menschengemachten Gefahren entschärfen.


Der übliche philosophische Vernunftanspruch  "Ist das noch vernünftig?"
als Handlungs-Maßstab ist wegen seiner breiten und oft beliebigen
Interpretationsmöglichkeiten durch zielführende Präzisierungen genau
festzulegen.
Eine solche Präzisierung versucht das natürliche, in jeder Lebenssituation
gültige Lebensprinzip:

Lebe stets so nachhaltig lebensförderlich, wie es möglich ist.

Dieser Lebensgrundsatz ergibt sich aus der Tatsache, dass wir selbst  Teil
der Natur sind und nicht übernatürlich.

Die natürlichen Gegebenheiten bestimmen mit ihren Kausalbeziehungen
unseren Lebensraum, damit die Bedingungen und Grenzen unseres
individuellen und gesellschaftlichen Sein- und Sollen.

Die Wahrheiten, unsere erkenntnisweisen Annäherungen an sie,
bestimmen unser Sein. Deshalb ist die emotionale-empathische und
rationale Bildung, die Selbst- und Welterkenntnis eine solide Basis
gelingenden menschlichen Lebens, das nur durch das gesellschaftliche
Wir optimal gestaltbar wird.

Das natürliche und entscheidende Kriterium, Gebot und Sinn a l l e n
Lebens, ist das Streben nach gelingendem Leben im Ganzen.
Sinnvoll, vernünftig und gut ist folglich das n a c h h a l t i g optimal
l e b e n s f ö r d e r n d e Tun und Lassen, so wie die Mitwirkung
eines jeden an der Gestaltung des Ganzen.

Mit dem kurzsichtig verkürzten "ICH allein bin der Sinn des Lebens",
wirkt unbewusst ein  evolutionäres existentiell-eigennütziges
Antriebsprinzip, bis ich erkenne und bewusst realisiere, dass ich als
Teil des Ganzen im Du und Wir die optimaleren Chancen habe, mich
optimal zu entfalten und diesen Entfaltungs-Sinn effektiver und zum
Nutzen des Ganzen beglückend zu erfahren.
Wird diese optimale individuelle Entfaltung annähernd erreicht,
wendet sich das menschliche Individuum zunehmend, oft sich
selbstvergessend, lebensförderlich der Mitwelt zu und geht damit
im Lebensganzen auf.
Diese Zusammenhänge bilden nicht nur die B a s i s, des individuell
und gesellschaftlich g l ü c k e n d e n , erfüllten gelingenden
L e b e n s, sondern b e g r ü n d e n  global als Kriterium,
als Maßstab für menschliches Fühlen, Denken und Handeln,
den Wert, die Weisheit, die Würde und Kultur des Menschen.

Dies ist eine abschließende Antwort und das Ende
nichtspekulativer Sinnsuche,  auch durch die Philosophie.

Klaus Roggendorf
klausroggendorf at compuserve.de

Würde mich sehr gern kurz ( öffentlich oder nicht öffentlich,
aber möglichst freundlich) belehren lassen und wäre natürlich
bereit die provokative Schärfe wegzukürzen.)

Mit freundlichen Grüßen

Klaus