[Wikide-l] Re: "Character assassination" auf en.wikipedia

Mathias Schindler mathias.schindler at gmail.com
Mi Nov 30 13:00:46 UTC 2005


On 11/30/05, P. Birken <pbirken at gmail.com> wrote:
> Die DDR-URVs zeigen, dass auch wir das Problem haben, dass die Artikel
> zum Grossteil schlicht ungeprueft sind. Bei der Masse an Edits und
> neuen Artikeln kein Wunder.

Die pure Zahl der Edits und der neuen Artikel sagt erstmal wenig aus,
wenn gleichzeitig die Zahl a) helfender und b) kompetenter Hände
zunimmt und c) ihnen Werkzeuge zur Verfügung stehen, gezielt Arbeit zu
erledigen.

> i) Das Wiki-Prinzip. Unsere heilige Kuh. Gedacht dazu, Leute
> anzulocken und die Barrieren so niedrig wie moeglich zu halten. In
> Anbetracht der Mitarbeiterzahlen und dem gigantischen Aufwand, der nur
> dazu verwendet wird, nur Faekal- und Loeschvandalismus zu beseitigen
> aber irgendwie in der aktuellen Form nicht mehr zeitgemaess. Wieso
> geben wir uns dass, dass Dutzende qualifizierte Leute Tag um Tag
> "DEINE MAMA..." aus Artikeln entfernen?

Mit dieser Zusammenfassung hängst du deutlich hinter den Eindrücken
und Arbeiten zurück, die bisher über Wikis und Wikipedia geleistet
wurden. Ich kannte bis vor einiger Zeit keine, seit ein paar Monaten
wenigstens ein paar Menschen, die gleich von 0 auf Account gegangen
sind. Ich hatte eine mehrmonatige Anwärmphase, in der ich "einfach so"
editiert habe - anfangs sogar eher ungelenk. Um deinem "Wieso" etwas
entgegenzuhalten: Damit wir am Ende des Tages neue gute Benutzer
gewonnen haben.

> ii) Qualitaetsbausteine. Ich stelle mehr und mehr fest, dass ich der
> Wikipedia schlicht nicht vertraue. Ich gucke immer in die
> Versionsgeschichte: Haben die Autoren bei mir einen guten Ruf
> akzeptiere ich den Inhalt, sonst nicht. IMHO brauchen wir dringendst
> Verfahrensweisen, um Inhalte zu pruefen. Die Exzellenzkandidaturen
> sind dafuer bei weitem nicht ausreichend.

Du wirfst hier wild einiges durcheinander. Das Vertrauensproblem und
Qualitätsbausteine haben nur bedingt etwas miteinander zu tun. Eine
Verbesserung der Cite-your-sources-Abdeckung wäre sogar etwas, das
nichts mit Bausteinen zu tun hätte.

> iii) Wartbarkeit. Obiges Problem korreliert in gewisser Weise mit
> Lemmata. Je kleinteiliger Dinge beschrieben werden, desto schwieriger
> wird es, den Wahrheitsgehalt nachzupruefen. Es ist schlicht unehrlich
> wenn wir behaupten, zu allem verlaessliche Artikel anbieten zu
> koennen.

Tun wir das im Moment?

Mathias