[Wikide-l] Dreimal geprüft. Bitte prüfen.

Ivo Köthnig koethnig at web.de
Do Mai 5 19:02:32 UTC 2005


Am Donnerstag 05 Mai 2005 19:40 schrieb Agon S. Buchholz:
> Frage: "Gibt es für die großen und kleinen Lexika jeweils eigene
> Redaktionen?"
>
> Antwort: "Nein, bei uns betreut ein Fachredakteur von der Enzyklopädie
> bis zum Einbänder alle Texte. Das hat nicht nur wirtschaftliche, sondern
> auch fachliche Gründe. Wenn er zum Beispiel Experte auf dem Gebiet der
> russischen Geschichte ist, erarbeitet er sämtliche Artikel zum Thema für
> die Ausgaben in allen Größen. So kommt sein Fachwissen, das er ständig
> weiterentwickelt, überall zum Tragen."
>
> Nun lernen wir mit Ernüchterung, dass Brockhaus anscheinend nicht gleich
> Brockhaus ist, dass nicht jeder Brockhaus-Text von einem Experten
> verfasst wurde und dass auch nicht jeder Brockhaus-Text überhaupt von
> einem Experten geprüft wurde.

Falsch! Experte ist kein Titel. Also ist es Definitionssache. Und man 
definiert sich das dann halt so, wie man es braucht. Im Prinzip wäre es kein 
Problem, wenn Wikipedia behaupten würde, 1000de von freiwilligen Experten 
arbeiten mit! Man muss einfach nur frech genug sein!

> Ein "Ich glaube, dass der Journalist ein 
> guter Mensch ist" nach den Prinzip Hoffnung reicht offensichtlich für
> Texte der Brockhaus-Güteklasse "B" (= Online-Publikationen?) aus.

Du kannst dir sicher sein, dass das auch beim Brockhaus für jeden Text reicht.

> Im 
> Interesse der Transparenz für den Informationssuchenden wäre es nur
> schön, wenn Brockhaus die Textgüteklasse kenntlich machen würde (z.B.
> "Dies ist ein *echter* Brockhaus-Text" v/s "Dies ist ein Brockhaus-Text
> kleiner Münze").

Das wäre aber nicht im Interesse von Brockhaus, weil man dann merken würde, 
was es heißt, dass ein Artikel "dreimal geprüft" wird.

-- Ivo Köthnig