[Wikide-l] Re: Loeschwahn und fachkundige Mitarbeiter

Ivo Köthnig koethnig at web.de
Mo Jul 25 01:45:05 UTC 2005


Am Sonntag 24 Juli 2005 20:06 schrieb Agon S. Buchholz:
> Ich habe immer die Position vertreten, dass Wikipedia keine Enzyklopädie
> ist und auch unter den gegebenen Voraussetzungen keine werden kann.

Ok, ich auch, aber trotzdem ist es das Ziel!

> Allerdings räume ich einem solchen dynamischen Projekt auch das
> *Potenzial* ein, entsprechende Richtungskorrekturen vornehmen zu können
> (im Gegensatz beispielsweise zu Uli, der diese Hoffnung ja aufgegeben
> hat und einen anderen Ansatz ausprobiert).

Dem Ansatz, der von Uli verfolgt wird räume ich mehr Chancen ein, dieses Ziel 
zu erreichen als Wikipedia. Wikipedia ist nicht mehr steuer- oder 
kontrollierbar. Man kann Wikipedia nur noch verwalten. Jeder der Versucht 
Wikipedia zu steuern, wird scheitern und frustriert aufgeben. Uli war einer 
von Ihnen.

> > Das Wikipedia besser als der
> > Brockhaus ist, wurde von vielen schon bei 25.000 Artikeln behauptet.
>
> Solche pauschalen Behauptungen sind natürlich unrichtig; ich habe
> vielmehr geschrieben, dass die Wikipedia *in vielen Bereichen* bessere
> Inhalte bietet als Blocklaus. Diese wohl kaum bestreitbare Tatsache
> nahme ich als Indikator für das *Potenzial* der Wikipedia, etwas
> erstklassiges und originäres zu schaffen.

Diese Tatsache ist nur deshalb unbestreitbar, weil sie nichtssagend ist. 
Toilettenpapier ist auch besser als der Blocklaus, zumindest wenn man 
Scheißen will.

> Auf dem Weg zu einer Enzyklopädie muß die Wikipedia zumindest noch in
> drei Punkten "nachbessern", das betrifft zum einen die Inhalte (Tiefe,
> Präzision, Themenstreuung), zum anderen die enzyklopädische Programmatik
> (bisher allenfalls in Fragmenten existent) und nicht zuletzt meine
> K3-Kriterien (Kohärenz, Kohäsion und Konsistenz). Alle drei Punkte sind
> Exklusionskriterien, d.h. werden sie nicht erfüllt, wird Wikipedia kaum
> das Ziel erreichen können, eine erstklassige Enzyklopädie zu werden.

Wikipedia ist, zumindest für mich, ein riesiges Textsammelbecken. Man muss 
früher oder später den richtigen Zeitpunkt finden, um das wichtige/wertvolle 
raussaugen zu können ohne dabei die Nadel im Heuhaufen suchen zu müssen. 
Momentan wäre der Zeitpunkt IMHO noch zu früh. Ich befürchte aber, das uns 
eine ungeignete Lizenz im Weg steht, um das irgendwann umsetzten zu können.

-- Ivo Köthnig