AW: [Wikide-l] Oh, mal wieder ein sehr netter Artikel

Ralph Teckentrup adornix at gmx.net
Fr Okt 29 10:50:46 UTC 2004


> [mailto:wikide-l-bounces at Wikipedia.org] Im Auftrag von Elisabeth Bauer
> Gesendet: Freitag, 29. Oktober 2004 02:32
> 
> Ralph Teckentrup wrote:

(...)
> > Zeter und Mordio schreiend sich als Opfer schlimmer Vorurteile und 
> > "undemokratischer" Strukturen darstellen. Aber wundersamerweise 
> > verlieren die irgendwann die Lust und die von ihnen malträtierten 
> > Artikel sind am Ende besser als vorher, weil sie die 
> Aufmerksamkeit von kompetenten Leuten darauf gelenkt haben.
> 
> Du hast mitbekommen, dass Baba66, studierter 
> Islamwissenschaftler und Hauptverteidiger dieser Artikel 
> gegen Unsinnseinträge, vor einiger Zeit das Handtuch geworfen 
> hat und Wikipedia verlassen hat? Nix Wunder. Das Problem ist 
> real (ich könnte jetzt noch eine ganze Reihe von kompetenten 
> Leuten aufzählen, die genau wegen solcher Kämpfe ausgestiegen 
> sind) und wir sollten uns schleunigst was einfallen lassen dagegen.


Natürlich habe ich den ganzen Ärger mitbekommen, incl. dem absurden
Ausschlußverfahrens gegen Baba66 und inclusive dem tatsächlichen Rauswurf
der islamistischen (oder einfach spinnerten) Deppen, die gegen ihn zu Felde
gezogen waren. Es gab danach einfach keinen grund mehr für baba66 sich von
Wikipedia zurückzuziehen und wenn er das trotzdem getan hat, kann das auch
was damit zu tun haben, daß er sich grundsätzlich nicht sehr um eine
kommunikative Vermittlung seiner Kompetenz bemüht hat. Kompromisse wollte er
schon gar nicht eingehen.

Dieser Fall muß nicht weiter diskutiert werden (inhaltlich hatte baba66 in
jedem Punkt Recht), mir scheint aber gerade auf Seiten der "Fachleute" oft
ein Dünkel vorzuherrschen, der ihnen die Diskussion und Überzeugung von
"Laien" zu verbieten scheint. Wer es nicht aushält, sich mit Laien und
Dilettanten (ein Wort, daß ich nicht einmal negativ verstehen möchte)
rumzanken zu müssen und offensiv aber freundlich für seine Ansichten und
seine Kompetenz einzustehen, dem fehlt es womöglich etwas an sozialer
Kompetenz.

Das Gejammere (entschuldigt das unfreundliche Wort; irgendwer hat bei
einigen von Euch Herbstdepressionen vermutet...) der letzten Tage über die
bösen Laien und Dogmatiker die die echten Fachleute und Spezialisten
vergraulen, gefällt mir überhaupt nicht, weil es zumindest unterschwellig
auch einer autoritären Spezialistenherrschaft das Wort redet. Das bisherige
Moderationsprinzip funktioniert aber weitestgehend und ich hatte bisher auch
bei sehr sensiblen Themen (Israel und der Nahostkonflikt gehören sicher
dazu) nicht das Gefühl, daß Spinnern und Polithanseln nicht wirkungsvoll
begegnet werden könnte. Dass es immer einige Beiträge und Edits gibt, die
sich als überflüssig erweisen, ist doch klar, ebenso, daß manche Leute ohne
Beleidigungen und paranoide Wahnvorstellungen nicht auskommen. Damit muß man
leben, weil die Welt nunmal so ist. Ein Verbunkern im Elfenbeinturm wäre die
ganz falsche Lösung, ich werde jedenfalls nicht meine Diplome vorlegen, um
als Fachmann auf welchem gebiet auch immer durchzugehen. :-)

Gibt/gab es eine ähnliche Debatte auch bein englischen Wikipedia? Hat wer
einen Link?

Gruß

Ralph