[Wikide-l] [Fwd: Antwort: wikipedia-artikel im aktuellen Spiegel 10/04]

Mathias Schindler neubau at presroi.de
Mo Mär 1 17:03:42 UTC 2004


Ulrich Fuchs schrieb:

> Superlativ leichtfertige Einzelaktionen verlangen superlative Entgegnungen, 
> damit ein Problem auf die Tagesordnung gesetzt wird.

Mit diesem Satz zeigst du imho, daß du nicht mehr Ontopic bist. *hier* 
ging es um vollständige Dokumentation der Presseberichterstattung über 
die wikipedia.

> Es kann nicht mehr länger angehen, dass jeder irgendwie wie er lustig und 
> launig ist, bei Verlagen etc. "herumbettelt". 

Natürlich kann das nicht angehen. Wie gesagt, OT, siehe oben. Her mit 
dem Verein.

> Habt Ihr Euch eigentlich mal zu Gemüte geführt, was die Standardantwort von 
> "Brockhaus" und "wissen.de" auf die Wikipedia ist? Das ist nicht etwa: "Die 
> haben zu kurze Artikel" oder "Die haben zu wenig Artikel" oder "Die haben 
> keine Ahnung, worüber sie schreiben". Die Antwort ist: "Die haben Artikel, 
> auf die man sich nicht verlassen kann" (im Unterton: "Weil das nämlich eine 
> Chaotentruppe ist"). 

http://stern.de/computer-technik/internet/?id=512865
Meldung vom 12. September 2003

Dieter Baer, Geschäftsführer des Brockhaus-Verlags in Leipzig, sieht in 
Wikipedia gleichwohl keine Konkurrenz zum eigenen Produkt. "Auch in 
Zukunft suchen Menschen das besondere Erlebnis eines Buchs. Außerdem: 
Wer garantiert die Korrektheit der Angaben?"

http://www.sueddeutsche-zeitung.de/jobkarriere/berufstudium/artikel/792/25767/ 
(01.02.2004)
Brockhaus-Pressesprecher Klaus Holoch gibt sich da gelassen. Er sieht in 
Wikipedia keine ernsthafte Konkurrenz zu den deutschen 
Traditionsenzyklopädien: „Man darf das nicht miteinander vergleichen. 
Sobald Sie sich auf eine Information verlassen müssen, etwa für eine 
Doktorarbeit, kommen Sie besser zu uns. Jeder Artikel im Brockhaus wird 
dreimal geprüft.“

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,287730,00.html
(24.02.2004)
Brockhaus-Pressesprecher Klaus Holoch sieht deshalb in Wikipedia keine 
ernsthafte Konkurrenz: "Sobald Sie sich auf eine Information verlassen 
müssen, etwa für eine Doktorarbeit, kommen Sie besser zu uns, da wird 
jeder Artikel dreimal geprüft."


 > Und dem kann man nur entgegnen, wenn man immer und
> überall professionell auftritt und sich als durch und durch kompetenter, 
> seriöser, richtig langweiliger Enzyklopädistenverein geriert. 

Die Debatte, ob und wie man auf so etwas reagiert, muss noch geführt 
werden, sie wird spannend werden.

 > An was
> denkt man bei Britannica und Brockhaus? Sicher nicht an Bettelbriefe, die 
> irgendwelche Redakteure unabgestimmt in die Welt hinaus schicken. 

Wahrheitwerte von Aussagen steigen nicht durch Wiederholung. Und auch 
als Stilmittel ist es nicht sonderlich fein. Uli, dieser thread ist 
nicht deine Bewerbungsrede für den Vorsitz im deutschen wikipedia-Verein.

> Den Nimbus, der diese Marken umgibt zu knacken, das ist die eigentliche 
> Aufgabe. Das bewerkstelligt man sicher zum größten Teil über Inhalte (da sind 
> wir auf einem guten Weg), aber zu 10% gehört da auch eine gewisse Aura im 
> Auftreten dazu, und an der müssen wir noch kräftig arbeiten.

Ack, aber OT.

Grüße,
Mathias

-- 
nach uns der synflood.