[Wikide-l] Bildagenturen ;( Re: Urheberrecht von Bildern
Robert Michel
news at RobertMichel.de
Di Feb 17 18:58:47 UTC 2004
Am Sonntag, 15. Februar 2004 19:33 schrieb Karl Eichwalder:
> Robert Michel <news at RobertMichel.de> writes:
> > Ich bin für ehrliche, offene und kooperatives Verhalten es geht nicht nur
> > um ein Bild, sondern auch um die Chance, das das Museum, Bibliothek,
> > Erben der Wikipedia positiv denken.
>
> Ja, durchaus. Vor allen Dingen soll man auch nicht alles in einen Topf
> werfen. Die öffentlichen Einrichtungen in Deutschland (Museen,
> Bibliotheken, Universitäten) sind es aber, die sich oftmals auf einem
> höchst zweifelhaften Boden bewegen. Dort führt man die Wörter wie Open
> Source, freier Zugriff auf Daten etc. stets nur im Munde, wenn man sich
> aber wirklich für die Daten interessiert, bekommt an kastrierte
> bibliographische Datensätze, verstümmelte PDF-Dateien, Bilder in
> bescheidener Auflösung und überhaupt immer nur höchst zweifelhafte
> Web-Interfaces.
Über eine Mailingliste für Bibliothekaren bin ich auf einen Zeitartikel
gestoßen, der hierzu passt:
Wem gehört die Mona Lisa?
"Digitale Kopien von Kunst sind ein Milliardenmarkt. Verlage fürchten um ihre
Existenz, Wissenschaftler um die freie Forschung"
http://www.zeit.de/2004/03/Bildrechte-digital
Wir sollten mehr über die Bildagentur Corbi$ und andere Agenturen, sowie ihren
Bildbestand suchen.
Der Zeitartikel "riecht" danach das in kurzer Zeit das Kopierrecht weiter
stark beschnitten werden könnte. Also sollten wir eine nicht so öffendliche
Liste mit für die Wikipedia wichtige Bilder oder Maler erstellen (z.B. in der
Diskussion &(Bild, Sonnenblumen) einfügen, so das dies per Bot auffindbar
ist) und Zusehen sollen, systematisch die Wichtigesten Aufnahmen
zusammenzutragen und auch die Bilder (z.B. durch tausch) auch in höheren
Auflösung/Qualität zu Archivieren.
Neben einer Klärung des Urheberrechtes, Kooperationen sollten wir besonders
bei wichtigen Bildern, die in Corbi$ Vermaktungsmacht liegen aus alten
Bildbände (Herausgeber/Autor läger als 70 Jahre tot) scannen.
Das in der USA die Rechte immer wieder verlängert worden sind, so das Mickey
Mouse bis heute noch nicht frei ist (MickeyMouse Gesetze) das war mir
bekannt. Das aber auch in Deutschland bereits einmal frei-gewordene Werke
erneut unter Urherberschutz gestellt wurden - das war mir neu.
Ich befürchte, das sich dieses sehr bald wiederholen wird. Wir könnten daher
uns wohlgesonnen Rechtsbeistand gebrauchen, (FSF fragen) was in einem solchen
Fall passieren würde.
Der Zeitartikel ist für eine Recherche gut, welche Seiten auf diesen
Verweisen. Google liefert 19 Ergebnisse, die interesantesten:
http://archiv.twoday.net/stories/120401/
http://archiv.twoday.net/topics/Open+Acces
http://www.jurawiki.de/FotoRecht
Mit Kommentaren von KlausGraf
http://blat.antville.org/topics/3.+Copyright,+Urheberrecht/
http://log.netbib.de/index.php?cat=9&submit2=zeigen
Aber auch Notfallplanungen für Bibliotheken/Museen, die über den Zeitartikel
schreiben " Auf eine ganz andere Gefährdung von Kulturgut, nämlich durch
Gaunereien großer Lizenzaufkäufer, die sich Rechte an Bildern und Texten
sichern und damit dieses Kulturgut für die Bevölkerung in freier Form
unzugänglich machen, weist ein Artikel in der ZEIT hin"
http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/notfall/index.shtml
Gruss
rob
> Downloadmöglichkeiten kompletter Werke (per FTP oder HTTP)? Fehlanzeige.
>
> > Was Nutzt der Ärger mit einem Museum, wenn man die Chance hat, durch
> > nettes Fragen noch mehr Material, Hinweise, Tipps und eventuell
> > Mitautoren gewinnen kann?
>
> Ehrlich gesagt, es ist die verdammte Aufgabe der Museen ihre Bestände
> öffentlich zu machen und den interessierten Bürgern, von deren
> Steuergeldern die Museen leben, die Arbeit mit diesen Materialien zu
> erleichtern. Die Museen jedoch scheinen größeres Interesse an dem
> erheben aller möglichen Gebühren zu haben und so ein verkapptes
> Urheberrecht bei Werken einzuführen, wo dieses nicht mehr besteht.
>
> Klar, auch eine kommerzielle "Verwertung" freier Werke muß ohne
> Gebührenerhebung erlaubt sein.
>
> Die Museen sollten einfach ein bißchen weniger Ausstellungszirkus
> spielen und schon ließe sich Geld sparen. Auch diese supermodernen
> Gebäude, entworfen von Stararchitekten, sind nicht erforderlich (in der
> Regel sind die auf den ersten Blick immer ganz hübsch, aber für dort
> arbeitende Menschen und für die Besucher ungeeignet, etc.).
>
> > frage - mit einem Projekt Geologie/Geowissenschaften, welches freundlich
> > für die Unterstützung durch das östereichische Bundesamt bedankt wird
> > Chance haben auch Karten, Abbildungen und Aufnahmen von diesem Amt für
> > die GNU-FDL gemäße verwendung zu bekommen.
>
> Ja, das ist gut, dagegen möchte ich auch nichts einwenden (im
> amerikanischen Bereich ist das offensichtlich von Gesetz wegen
> geregelt...).
>
> > Es fehlt etwas wie "Freies Kulturerbe" mit einer (amtl.) Übericht über
> > Urheberrechen von Texten, Noten, Bilder, Fotografien, Ton und
> > Filmaufnahmen, Normen, Patente und Markennamen.
>
> Die Dinge sind gesetzlich durchaus geregt, aber die Einrichtungen
> versuchen die Gesetze durch Verordnungen immer wieder auszuhebeln.
> Werke von van Gogh beispielsweise sind frei...