[Wikide-l] Re: Qualität

Uwe Thormann uwethormann at gmx.de
Fr Dez 10 13:43:05 UTC 2004


Am Donnerstag, 9. Dezember 2004 00:24 schrieb Andre Darmochwal:
> Wolfgang Pohl schrieb:
> > ...
> > Ich denke
> > jedenfalls, ein guter enzyklopädischer Artikel sollte sich - mit
> > Modifikationen je nach Thema - etwa an folgenden Kriterien messen lassen:
> >
> > * Korrektheit (Fehlerfreiheit);
> >
> > * Vollständigkeit - alle wichtigen Fakten stehen drin;
> >
> > * gut abgegrenzt - Erklärungen, die zu anderen Gegenständen gehören,
> > müssen bei den entsprechenden Stichworten stehen;
> >
> > * Aktualität - der Text ist auf dem aktuellen Stand; das bedeutet auch,
> > dass eine Kennzeichnung als "exzellent" oder "geprüft" ein Verfallsdatum
> > tragen sollte;
> >
> > * logischer Aufbau - Kurze zusammenfassende Definition am Anfang, dann
> > Vertiefung, nachvollziehbare Gliederung;
> >
> > * Ausgewogenheit - Haupt- und Nebensächlichkeiten in angemessenem
> > Verhältnis;
> >
> > * Veranschaulichung - Anwendungsbeispiel, Zitat, Bild, Ton ...
> >
> > * Entstehung und Entwicklung - wer brachte wann dies Ding oder diesen
> > Begriff in die Welt, wie hat es sich verändert, aktuelle Tendenzen?
> >
> > * die wichtigen Kontroversen, unterschiedliche bzw. kritischen
> > Sichtweisen sollen zumindest erwähnt und zugänglich gemacht werden (ggf.
> > per Link); NPOV;
> >
> > * Bezug auf verwandte oder gegensätzliche Begriffe; soweit sie zum
> > Verständnis notwendig sind, müssen auch sie vernünftig (ggf. in eigenen
> > Artikeln) erklärt sein;
> >
> > * sprachliche und begriffliche Korrektheit, guter Stil, Verständlichkeit.
>
> Hqallo Wolfgang,
>
> vielen Dank für diese Übersicht, einen Punkt würde ich gerne noch
> ergänzen, den ich für wichtig und leider von vielen als nachrangig
> gewertet sehe:
>
> * Knappheit - ein Enzyklopädieartikel soll einen zwar vollständigen
> ÜBerblick zu einem Lemma geben, aber eben einen Überblick und das geht
> schlecht, wenn sich der Artikel in etlichen Details verliert. Es gibt
> viele Benutzer, die zu einem Thema etwas beitragen möchten, und wenn es
> nur eine (unwichtige) Kleinigkeit ist. So wachsen die Artikel und auf
> der anderen Seite ist Textteile löschen ein grundsätzlich sehr ungern
> gesehener Vorgang, auch wenn er berechtigt sein mag.
>
> Gruß, Andre


Hallo,

die obigen Kriterien zu guten Artikeln werden meiner Ansicht nach eine 
Enzyklopädie, zudem der Internetbasierten Wikipedia nicht gerecht, wenn sie 
sich auf Knappheit, Abgrenzung usw. beziehen.

Diese Begriffe sind (IMHO) eher für ein Lexikon typisch. Die Wikipedia verfügt  
über einen fast unbegrenzten Adressraum, im Idealfall sollte hier das "Wissen 
der Menschheit" ausformuliert sein. Wieviele Bände hat die Encyklopaedia 
britannica? Hätte die Wikipedia 100 Bände - ok, was soll's?

Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden, kann eine Frage des Zeitgeistes 
sein. Das Kriterium Richtig-Falsch finde ich besser. Richtig sind belegte 
Angaben; unbewiesene Behauptungen kann man vergessen. Als Beweis muss man 
aber sicherlich auch Herleitungen gelten lassen.

Die Detailtiefe eines Artikels würde ich nie begrenzen. Die Qualität eines 
enzyclopädischen Artikels besteht darin, wie er den Laien und den Fachmann 
anspricht. Der Laie wird, wenn er ausreichend informiert ist, an der 
entsprechenden Stelle ohne Frust aussteigen. Der Fachmann sollte sich nicht 
langweilen.

Die Abgrenzungskriterium halte ich für relativ unwesentlich, wichtiger ist die 
Vernetzung. Aber das klappt doch ganz gut.


Viele Grüße
Uwe