Buchscanner und Buchscannen sind zwei verschiedene Paar Schuhe, wie ich
inzwischen erfahren habe.
Wenn Google scannt dann kommt etwas anderes heraus (abgesehen von der
Lizenz) als wenn wir etwas scannen.
Google sagt, sie hätten x-Bücher gescannt.
Unsere Aufgabe bzw. die Herausforderung bei diesem Thema ist die Frage,
wie viel von dem, was wir scannen, findet auch tatsächlich als
weiterbearbeiteter, verfügbarer Inhalt seinen Platz in Wikipedia bzw. in
den Schwesterprojekten. Diese Frage halte ich inzwischen für vorrangig,
weniger das Erzielen von möglichst vielen gescannten Büchern, die dann
vielleicht eh keiner liest. Aktuell habe ich ca 12.000 Seiten gescannt,
die Aufbereitung kostet ein Vielfaches der Zeit als das Scannen selbst.
Ungefähr 35 Personen (fast alles Wikipedianer) haben mich bereits im Amt
besucht und bekamen eine Sonderführung. Und ich habe noch 10 weitere
Besuchsanfragen für heuer.
Auch die Frage der Scanqualität ist nicht so einfach zu beantworten. Ich
jedenfalls (und damit meine ich Wikipedia) habe andere Ansprüche als
das, was ich bei Google gesehen habe. Speziell wenn es um Werke geht,
welche älter sind als vielleicht 70 Jahre.
Auch musste ich lernen, dass ursprüngliche Vorgaben sich mit der Aufgabe
selbst verändern. Wann man seine eigenen Möglichkeiten dem anpassen
kann, dann ist das kein Problem, das kann aber für andere Projektnehmer
schon ein Problem sein. Es hat sich im Lauf der Arbeit erst
herausgestellt, dass es in diesem Haus ca 90.000 Bücher gibt - verteilt
auf 50 Räume. Davon sind wahrscheinlich 10% für uns von Bedeutung, weil
sie gemeinfrei sind. Man hat mir freie Hand zugesichert und mich
sicherheitshalber zum Inventar erkärt.
So habe ich nun mein Büro bzw. meinen Aufenthalt in der ehemaligen Küche
von Leopold II (sic!) und später, ab 1874 Kronprinz Rudolf, von
ursprünglich geplanten 6 Monaten in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt
auf nun voraussichtlich zwei Jahre erweitert. Um mit der Quantität auch
gleichzeitig einen hohen, an Wikipedia angepassten Qualitätsstandard und
somit auch die Nutzbarmachung der gescannten Inhalte zu erreichen. Nicht
nur für Wikipedia wird das von Bedeutung sein, sondern auch für das
Bundesdenkmalamt selbst, da ich damit eine Aufarbeitung von Material
mache, welche schlichtweg noch nicht gemacht wurde und aus Kostengründen
auch gar nicht möglich wäre. Denkmalschutz ist ein wichtiger Teil aber
leider nicht das Hauptanliegen österreichischer Kämmerer.
Ein Wikipedianer residiert somit im wahrsten Sinne des Wortes (O-Ton
Andreas Lehne, Leiter der Denkmalabteilung) - und zwar genau in den
Räumen, in dem früher österreichische Kaiser residiert haben.
Am Freitag bei der Abschlussveranstaltung von WLM-Österreich, die
gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt "zelebriert" wurde (mit 70 Gästen!)
hat die Präsidentin dieser Behörde, Barbara Neubauer in ihrer
Eröffnungsansprache folgendes gesagt:
„Wikipedia hilft dem Bundesdenkmalamt ins 21. Jahrhundert zu kommen“.
Gleichzeitig wurde die dauerhafte Kooperation mit Wikipedia bei dieser
Veranstaltung bekräftigt, in einem Jahr findet die nächste
Abschlussveranstaltung statt. in denselben Räumen wie bisher in der
Hofburg.
Ist doch nett.
Heinz
Am 18.11.2012 13:34, schrieb RaBoe:
Moin Sebastian,
mit beiden genannten Personen arbeite ich in einigen Projekten sehr gut
zusammen und wie an anderer Stelle schon geschrieben bin ich sehr
zufrieden,
die Kommunikation mit einigen WMDE`lern lief immer schon, mit der CP
Gruppe
seit ein paar Monaten für mich perfekt.
Versehe mich bitte richtig, ich habe nix gegens leihen von Geräten,
Objektive usw., aber z.B. bei Scannern ist es so, das das Gerät nur eine
Komponente im Workflow ist.
Schau Dir an was Heinz in Österreich macht, was er zu dem Scanner noch
alles
braucht, damit er wirklich richtig arbeiten kann, sprich um professionell
Daten zu erzeugen.
Jeder soll mit seiner Meinung glücklich werden, mir ist es miterweile egal
was WMDE möchte oder nicht, ich frage an und wenn es anders sehe wird
werde
ich niemanden mehr überreden oder Zeit darauf verschwenden, dann mache ich
es einfach nicht oder suche mir wie z.B. bei der Akkreditierung als
Fotograf
einfach einen anderen Verein. Fertig.
Tschüß und noch ein sonniges Restwochenende.
Ra Boe
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: vereinde-l-bounces(a)lists.wikimedia.org
[mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Sebastian
Wallroth
Gesendet: Sonntag, 18. November 2012 11:27
An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
WikimediaDeutschland e. V.
Betreff: Re: [VereinDE-l] google opensources buchscanner
Hi RaBoe,
mir ist als Begründung folgendes in Erinnerung:
Zweck des Antrags war, Freiwilligen die Möglichkeit zu geben, Bücher
einzuscannen. Eine Möglichkeit zur Lösung ist die Anschaffung eines
Scanners. Eine andere ist, Scanner vor Ort zu mieten. Eine weitere ist,
vorhandene Technik zu nutzen. Für die letzten beiden Optionen sollte
in der
Geschäftsstelle eine Übersicht geschaffen werden, die dann den
Freiwilligen
zur Verfügung gestellt wird.
Wie der Status des Projektes ist, kann ich nicht sagen - die Frage geht an
die Geschäftsstelle (vermutlich Sebastian Sooth oder Denis Barthel - im
Zweifel Pavel Richter).
Herzlichen Gruß,
Sebastian
2012/11/17 RaBoe <raboe001(a)web.de>
Moin
ich hatte ja mal eine Buchscanner im CPB angefragt.
Wurde leider abgelehnt, Begründung habe ich nicht erfahren, weil eine
Begründung ja nicht vorgesehen ist. ;)
Tschüß
RaBoe
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: vereinde-l-bounces(a)lists.wikimedia.org
[mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Rainer
Knaepper
Gesendet: Samstag, 17. November 2012 10:04
An: vereinde-l(a)lists.wikimedia.org
Betreff: Re: [VereinDE-l] google opensources buchscanner
rupert.thurner(a)gmail.com (rupert THURNER) am 17.11.12:
Die Idee ist ganz witzig. Ich bezweifle aber, daß ein Archivar bereit
wäre, seine Schätze einer solchen Mechanik anzuvertrauen.
Rainer
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