Ralf, привет!
Am 1. Dezember 2011 13:49 schrieb Ralf Roletschek <ralf(a)roletschek.de>de>:
Vor der NC-ND habe ich wöchentlich mehrere Anfragen
von Schülern,
Studenten, Lehrern usw. bekommen, die ja die Fotos sowieso schon nutzen
können. Diese Nachfragen sind mit der einschränkenden Lizenz plötzlich so
gut wie verschwunden. Das ist zwar völlig unlogisch, ist aber so. Vorher
waren die Bilder GFDL-1.2, jetzt sind sie noch zusätzlich FAL.
Hm, im wesentlichen bestätigt das dann, dass die GFDL für Bilder nicht
wirklich geeignet ist, würde ich als Laie spontan sagen..
Herzliche Grüße,
Johannes
Ich kontrolliere nicht gezielt, mir läuft manchmal was
über den Weg.
Manchmal bekomme ich Hinweismails, Bemerkungen auf meinen Benutzerdisk.
usw.
Am 1. Dezember 2011 13:26 schrieb Johannes Rohr <
johannes.rohr(a)wikimedia.de>
:
Am 01.12.2011 13:03, schrieb Ralf Roletschek:
> Nur ein kurzer Einwurf von mir: Durch die Hinzufügung der CC-BY-NC-ND
und
> den zusätzlichen erläuternden Text hat sich
bei mir die lizenzkonforme
> Nachnutzung erheblich erhöht. Zumindest für meine paar tausend Bilder
ist
es genau
umgekehrt: mit mehr Lizenzen und mehr Erläuterungen wird die
Nachnutzung sauberer.
Wie hast Du das ermittelt? Wie kontrollierst Du
lizenzkonforme
Nachnutzung? Wie hast Du vorher lizensiert? (Ich denke, der Umstieg von
GFDL-Only auf Mehrfachlizenzen hat sicher eine andere Auswirkung als der
von CC-BY-SA-3.0 only auf mehrfach)
Herzliche Grüße,
Johannes
Ralf
Am 1. Dezember 2011 12:57 schrieb Johannes Rohr<
johannes.rohr(a)wikimedia.de>
> :
>
>> Am 30.11.2011 00:10, schrieb Martina Nolte:
>>> Hallo Johannes,
>>>
>>> entschuldige die späte Antwort; ich war beruflich eingebunden.
>> Kein Problem! Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast so
>> ausführlich zu antworten! Ich werde einfach mal der Reihe nach
>> durchgehen...
>>> Am 24.11.2011 15:37, schrieb Johannes Rohr:
>>>> Könntest Du mal darstellen, warum Du mit der Regelung "CC-by-SA
>>>> oder freier und keine zusätzlichen Warnhinweise" Probleme hast?
>>> Ich würde sagen "mindestens CC-by-sa alle Versionen oder
gleichwertige
>>> Lizenzen". Meinem Verständnis
nach wäre zum Beispiel die FAL dann
>>> zulässig
>> Warum brauchst Du sie? Was kannst Du mit ihr machen, was Du mit
>> CC-BY-SA, CC-BY oder CC0 nicht kannst? Was ist das
>> "Alleinstellungsmerkmal" der FAL?
>>
>>> (es wäre schön, hiervon mal eine deutsche Übersetzung
>>> professionell erstellen zu lassen und diese als offizielle Version
zur
>>
Anerkennung zu bringen).
>> Auch Mehrfachlizenzierungen würde ich erlauben. Es gibt
Werke/Webseiten,
>>> die komplett unter CC-by-nc-sa veröffentlicht werden - ein Beipsiel:
>>>
http://www.radreise-wiki.de/Radreise-Wiki:Cc-by-nc-sa; es gibt
sogar
>>
immer noch Webseiten, die der GFDL treu bleiben.
>> Solche Nachnutzer freuen sich, wenn sie bei uns Inhalte finden, die
eine
>> nc- oder eine GFDL-Zweitlizenz haben.
Wenn sie nicht unseren bunten
>> Lizenzwald erben und jedes Bild mit der abweichenden Lizenz
>> kennzeichnen wollen, können sie unsere einfach lizenzierten
by-sa-Bilder
>>> nicht nutzen. Auch wenn ich persönlich die Methode "ein Bild, eine
>>> Lizenz" bevorzuge, sehe ich in einer Mehrfachlizenzierung eben keine
>>> Einschränkung, sondern eine Erweiterung der Nutzbarkeit und verstehe
>>> nicht, warum dies willentlich unterbunden werden sollte.
>> Das heißt - hier arbeiten wir uns eigentlich an demselben Problem ab:
>> Wie kann man die Nachnutzung erleichtern? Wobei Du jetzt eine sehr
>> spezielle Nachnutzergruppe im Auge hast und ich erst einmal nicht
>> überzeugt bin, dass das ein so häufiger Fall ist, dass man seine
>> Regelungen danach ausrichten muss. Bzw. ich halte den Nutzen auf der
>> einen Seite für zu gering um den Nachteil auf der anderen aufzuwiegen.
>>
>> Das Grundproblem ist: Bisher bewegt sich die lizenzkonforme
Nachnutzung
>> der Bilder aus den Commons in einem kaum
mehr messbaren
Prozentbereich.
>> Und WMDE hat sich für das nächste Jahr
als eine der Top-Prioritäten
>> vorgenommen, daran deutlich etwas zu ändern. Und dazu gehört es eben,
es
>> so einfach und klar wie möglich zu
machen. Ein Element davon (aber
>> natürlich nicht das einzige) wäre: Genau eine Lizenz pro Bild. Dass
eine
>> solche Strategie die Nachnutzung
wirklich vereinfacht, ist natürlich
>> erst einmal eine Annahme, aber ich würde sagen, es ist eine plausible.
>> Und, wie gesagt, das soll ja auch nicht die einzige Maßnahme bleiben.
>>
>> Was wäre hier die Alternative? Wenn Du es allen Nachnutzern mit
eigenen
>> Lizenzvorlieben recht machen willst,
müsstest Du eben wirklich jedes
>> Bild unter 50 verschiedenen Lizenzen mehrfachlizensieren. Oder wonach
>> willst Du entscheiden, wann Du mit Rücksicht auf bestimmte Nachnutzer
>> bestimmte Mehrfachlizensierungen vornimmst und warum nicht? In diesem
>> Fall würde ich denken, es ist weniger schlimm, wenn die Nachnutzer, an
>> die Du denkst, etwas Mehrarbeit haben, weil sie CC-BY-SA-Bilder
korrekt
>> attributieren müssen, als wenn der ganze
Rest unseres Publikums durch
>> einen Wald an Doppel- und Dreifachlizenzen erschreckt wird.
>>
>> [...]
>>
>>> Dabei sind dies noch sehr überschaubare Beispiele. Es gibt massenhaft
>>> Userbausteine auf Commons, die noch wesentlich mehr
>>> Interpreationsspielräume lassen, was genau denn nun vom Nachnutzer
>>> erwartet oder ihm nur (mehr oder weniger dringend) empfohlen wird
oder
>>> worum er nur lieb gebeten wird. Die
Verbindlichkeit all dieser
Bapperl
>>> ist umstritten (meiner Aufassung
nach sind einschränkende Zusätze
>>> wirkungslos - diese Frage zu klären, wäre mal ein extrem hilfreicher
>>> Prüfauftrag, den Verein vergeben könnte, um den Projekten ein bißchen
>>> mehr rechtliche Klarheit zu geben).
>> Gute Idee, ich kann das ja mal mit unseren Content-Befreiern
besprechen.
>> Ist aber für sich wahrscheinlich ein
komplexes Projekt. Ich denke, man
>> könnte allenfalls eine Gesamteinschätzung erarbeiten, aber nicht im
>> Detail auf die vielen Eigenkonstruktionen eingehen.
>>
>>> Nun könnte man natürlich sagen: Eben weil so vieles unklar ist oder
>>> zumindest hinterfragt wird und weil es bei Userbapperln so weite
>>> Interpretationsspielräume gibt, wollen wir überhaupt keine
>>> Zusatzbausteine sehen, sondern die Lizenz pur (und noch einen Hinweis
>>> auf die WMDE-Förderung). Vielleicht sogar nur genau nach vorgegebenem
>>> Lizenz-Template. Klingt schön einfach, ist es aber leider nicht.
>>>
>>> Das Commons-Template der cc-by-sa 3.0 verlinkt nicht auf den
deutschen
>>
Lizenztext. Nachnutzer, die dieses Template übernehmen, machen also
>> direkt einen gravierenden Fehler. Denn die Lizenz verlangt
>> unmissverständlich eine Kopie oder mindestens die Internetadresse des
>> Lizenztextes, nicht nur einen Link auf den Deed. Hinweise auf dieses
>> Problem werden auf Commons immer wieder ignoriert, weil die
mehrheitlich
>>> englischsprachige Commons-Community die deutsche Lizenz ignoriert,
die
>>
aber das URI-Missverständnis mancher Englisch-Leser eigentlich
eindeutig
>> klärt.
> Das ist für mich jetzt aber eher ein Argument dafür, diese Missstände
> anzugehen. Ein Wildwuchs an Bapperln erscheint mir dagegen eher die
> Pest, mit der die Cholera bekämpft wird.
>
>> Ich persönlich (für meine Bilder) habe kein Problem mit der Cc-by-sa
3.0
>>> pure as pure can be. Ich sehe nur nicht, welches tatsächliche Problem
>>> wir mit einer solchen restriktiven Vorgabe abschließend lösen würden.
>> Es wäre, wie gesagt, ein Element in einer Gesamtstrategie zur
>> Vereinfachung der lizenzkonformen Nachnutzung, die eines der
Hauptziele
>> von WMDE für das nächste Jahr ist.
>>
>>> Auf der anderen Seite würden wir hier mit einem quasi-Verbot ein
>>> Riesenfass aufmachen, wo ich das Ende nicht sehe und für das es nach
>>> vielen langen und engagierten Diskussionen auch auf Commons kein Ende
>>> gab. Die diskutieren ja nicht aus Spaß jeden (problematisierten) Fall
>>> einzeln, sondern weil es immer wieder gute Gründe gibt, hier nicht
>>> pauschale Verbote auszusprechen.
>>>
>>> Ein Pauschalverbot von Zusatzbapperln
>> .... gibt es natürlich nicht. WMDE verbietet Dir doch nicht, Deine
Werke
>> auf Commons nach Deinen Wünschen
mehrfachzulizensieren und zu
>> verbapperln. Es geht doch ausschließlich um Werke, in deren Erzeugung
>> Spendengelder eingeflossen sind. An die Förderung sollen bestimmte
>> Bedingungen geknüpft werden, die im Einklang mit den Vereinszielen
>> stehen. Aber es ist doch niemand gezwungen, solche Förderung in
Anspruch
> zu
nehmen.
>
>> hieße: Ich darf dann nicht mehr
>> die Creditline [1] einsetzen, wo ich zeige, welche Namens- und
>> Lizenznennung ich erwarte. Ich darf dann nicht mehr per Bildbeispiel
[2]
>>> zeigen, wie die gängigste Kennzeichnung in der Praxis aussieht.
Beides
>>> hat zu einer deutlich geringen
Fehlerquote bei Nachnutzungen meiner
>>> Bilder geführt.
>> Wenn es bestimmte Elemente gibt, mit denen Ihr sehr gute Erfahrungen
>> habt, dann wäre es toll, wenn wir das einmal zusammenstellen könnten.
>> Denkbar wäre die Lösung, dass wir für von WMDE geförderte Werke ein
>> einheitliches Gefördert-Von-Template entwickeln, bei dem man solche
>> Dinge, soweit praktikabel, berücksichtigt. Das wäre auf jeden Fall
>> besser als wenn jeder für sich das Rad neu erfindet.
>>
>> [...]
>>>> Bei Wikipedia-Texten geht es ja auch ohne.
>>> Wikipedia-Texte sind doppellizenziert; da schleppen wir sogar die
GFDL
>>> mit und erklären Nachnutzern noch
dazu in den Lizenzbestimmungen,
dass
>>
sie frühere Versionen nach GFDl- only- und CC-only- Anteilen
durchsuchen
>>> müssen. Ich sehe nicht, was daran einfacher wäre als drei Lizenzen
>>> untereinander. ;-)
>>>
>> Stimmt auch wieder, ist aber auch kein Argument für
>> Mehrfachlizensierung... ;-)
>>
>> Liebe Grüße,
>>
>> Johannes
>>
>> --
>> Johannes Rohr
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