[Wikide-l] Deutschlandradio ist Faktenfehler bei Bericht über Wikipedia-Fehler egal

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Do Jan 12 10:04:21 UTC 2006


Hallo,

zu den Debatten um Fehler in der Wikipedia liegt jetzt das Ergebnis
eines Experimentes vor, das in einem Einzelfall die Geschwindigkeit
bei der Fehlerkorrektur vergleicht. Es treten an: Wikipedia und
Deutschlandradio. Die Fragestellung: Wie lange braucht ein Medium,
nachdem es von einem Fehler erfahren hat, um diesen zu korrigieren?

+++ Fall 1: Wikipedia +++

Als Beispiel nehmen wir den vieldiskutierten Artikel
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Seigenthaler_Sr.

Nachdem Seigenthaler Jimmy Wales angerufen und auf den Fehler dort
aufmerksam gemacht hat, hat Wales den Fehler *sofort korrigiert*.

+++ Fall 2: Deutschlandradio +++

Das Deutschlandradio kommentiert am 13. Dezember den Seigenthaler-Fall:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/447608/

Dabei macht das Deutschlandradio eine Reihe von Fehlern, unter anderem
nennt es Seigenthaler durchgehend "Seifenthaler". Das folgende Blog
macht am 14. Dezember darauf aufmerksam:
http://blog.gruene-jugend.de/2005/die-faktenfehler-des-jorg-schieb/.
Der Deutschlandradio-Autor meldet sich in den Blog-Kommentaren und
kündigt am 16. Dezember an: "Werde die Redaktion mal informieren, dass
sie den Fehler im Namen korrigieren, mal sehen, wie lange das
dauert…". Der Fehler ist *bis heute nicht korrigiert*.

+++ Fazit +++

Die Wikipedia sollte es nicht auf sich sitzen lassen, in den aktuellen
Debatten als schlampiger als die Old Media dargestellt zu werden. Wir
sollten klar machen: Ja, beim Modell "Wikipedia" können anonyme
Autoren Fehler in Artikel bringen, die jedoch nach dem Entdecken
sofort korrigiert werden. Ist das nun besser oder schlechter als das
Modell "Deutschlandradio", bei dem man den Namen des Autors kennt, der
falsche Fakten in einen Artikel schreibt - und dessen Text auch
weiterhin falsch stehen bleibt? Bei der Fehlerkorrektur sind wir
unschlagbar. Ich denke, wir sollten diese Sichtweise stärker an die
Öffentlichkeit bringen und uns damit gegen die aktuellen Vorwürfe
verteidigen.

Schöne Grüße
Sebastian