[Wikide-l] roell zerlegt kunstgerecht einen Artikel...

Ulrich Fuchs mail at ulrich-fuchs.de
Di Mär 22 08:57:38 UTC 2005


Am Montag, 21. März 2005 22:15 schrieb Arne Klempert:
> On Mon, 21 Mar 2005 21:34:06 +0100, Ulrich Fuchs <mail at ulrich-fuchs.de> 
wrote:
> > [...] Sie schreiben keine Inhalte, sie basteln
> > ihr eigenes, inhaltsleer verrauschtes Web mit bunten Listen, bunten
> > Navigationsleisten und bunten Links. Weil es so schön einfach ist. Ein
> > klassischer Motivationsfaktor.
>
> Genauso einfach, wie bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit
> immer wieder das gleiche Lied anzustimmen. Zugegeben, es gibt
> schlechtere Songs, aber auf Dauer kann einem auch eigentlich ganz
> hörbares Gedudel mächtig auf den Keks gehen. SCNR

Ich weiß, dass ich Euch auf den Senkel gehe. Aber die Gelegenheit war meines 
Erachtens nicht unpassend. Ich wollte nicht nölen, sondern auf Rölls These 
eingehen. Wikis bestechen durch ihre Einfachheit, darüber sind sich alle 
einig. Die Frage ist, wie genau diese Einfachheit wirkt. Röll ist auf die 
glorreiche Idee gekommen, die Theorie mit den Motivationsfaktoren (fallen 
positiv auf, wenn vorhanden)/Hygienefaktoren (fallen negativ auf, wenn nicht 
vorhanden, sonst nicht) - leider vergessen, von wem die ist - darauf 
anzusetzen, um wenigstens mal ein grobes Wirkprinzip herauszudestillieren. 
Nur verkennt er, dass die Einfachheit in der Wikipedia offenbar tatsächlich 
als Motivationsfaktor arbeitet, dass das Wiki-Editieren und nicht das 
Enzyklopädie-machen der Punkt ist, warum so viele dabei sind. Die Software 
*ist* der Punkt, warum die Leute dabei sind, ihnen fällt nicht nur die 
Software nicht auf. Und das erklärt die schlechten Ergebnisse von einem 
zweiten Standpunkt (neben meiner sattsam bekannten Evolutionsthese).

Uli