[Wikide-l] Re: Loeschwahn und fachkundige Mitarbeiter

Gerhard Jahnke Gerhard.Jahnke at gmx.de
Mo Jul 25 13:53:00 UTC 2005


Hallo,

am Sun, 24 Jul 2005 18:20:27 +0200 schrieb Mark:

> Genau das ist der Punkt - "Androhung". Ein Löschantrag ist eher etwas
> Unfreundliches, der potentielle Autor wird unter Druck gesetzt nach dem
> Motto "Wenn das sich nicht schnell ändert, fliegt das raus". Schlimmer
> noch, der Autor weiß evtl. gar nicht, *was* verändert werden muss, damit
> die Löschung abgewendet wird - zumal es nicht unüblich ist, dass der
> Löschantrag trotz Konsens erst nach der Sieben-Tage-Frist enfernt wird.

Wenn der Autor wissen will, was an dem Artikel nicht passt, sollte er sich
an der Löschdiskussion beteiligen oder sie zumindest lesen. Löschanträge
bei Konsens auch vor Ablauf der sieben Tage wieder zu entfernen ist
allerdings sinnvoll.

> Wieso sollte ein Autor unter so einem Druck und ohne zu wissen, ob die
> Arbeit, die er in den Artikel steckt nicht nach 7 Tagen mit einer
> Löschung in die Tonne gekloppt wird, in den Artikel noch Energie
> stecken?

Ob sich das lohnt oder ob der Artikel eher sowieso keine Chance hat ist aus
der Diskussion normalerweise ersichtlich. Wenn einem Autor sein "Werk" so
unwichtig ist, dass er nicht bereit ist, die Löschdiskussion zumindest zu
lesen, dann hält sich mein Mitleid aber in Grenzen.

>> Nein, das eigentliche Ziel ist das gleiche: Verbesserrung der Wikipedia.
>> Nur die Mittel zur Erreichung desselben sind andere.
>
> Theoretisch ja - aber der Ton macht die Musik.
>
> Vielleicht wäre es auch sinnvoll als Voraussetzung eines Löschantrages
> zu bestimmen, dass {{Überarbeiten}} o.ä. erst eine gewisse Frist im
> Artikel stehen muss, bevor ein Löschantrag zulässig ist?

Auf keinen Fall. Ein Artikel, der ein {{Überarbeiten}} wert ist, ist meiner
Meinung nach kein Löschkandidat. Gelöscht gehören Artikel, die inhaltlich
gar nicht in die WP gehören (Werbung, Beleidigungen, total einseitig, ...),
oder die so wenig Information enthalten, die nicht schon anderswo steht,
dass nichts verloren geht, wenn der Artikel gelöscht wird, da er ohnehin
neu geschrieben werden müsste.

> 1.) Es wäre freundlicher als direkt ein Löschantrag vor den Bug zu
> knallen.

Das ist zwar richtig, es bläht aber das Verfahren auch unnötig auf.
Vielleicht sollte man die Formulierung des Löschantrages verbessern. Auf
jeden Fall sollte die Begründung sowohl im Artikel als auch auf der
Löschdiskussionsseite nicht zu knapp ausfallen.

> 2.) Es verhindert solche Fälle wie seit einiger Zeit durchaus vorhanden,
> wo ein Artikel eingestellt wird und sofort ein Minute danach ein
> Löschantrag folgt - ohne dem Artikel eine Chance zur Entwicklung zu
> geben.

Ein altes Problem. Vielleicht sollten wir in die Löschregeln einen Passus
aufnehmen, dass ein Artikel mindestens 12 Stunden alt sein muss, bevor er
zur Löschung vorgeschlagen wird?

> 3.) Es zeigt, dass niemand sich für die Weiterentwicklung des Artikel
> bemüht.

Auf manches Lemma sind Leute erst durch die Löschdiskussion aufmerksam
geworden und haben den Artikel dann bearbeitet bzw. neu geschrieben. Ein
{{Überarbeiten}}, auf das nichts konstruktives folgt, zeigt nur, dass der
ursprüngliche Autor wohl nicht mehr interessiert ist.

> Für krasse Fälle gibt es immer noch Schnellöschung..

Das ist richtig. Aber die Regeln für die Schnelllöschung wurden inzwischen
so eng gefasst, dass das nur noch sehr eindeutige Fälle einschließt.

Gruß, Gerhard