[Wikide-l] Re: Loeschwahn und fachkundige Mitarbeiter

Gerhard Jahnke Gerhard.Jahnke at gmx.de
So Jul 24 16:04:25 UTC 2005


Hallo,

am Sun, 24 Jul 2005 14:39:24 +0200 schrieb asb:

> Außerdem muß ich nochmal darauf hinweisen, dass ein Löschantrag m.E.
> keine *Kritik* ist; ein konstruktiver Beitrag auf der Diskussionsseite
> ist Kritik, der meist das Ziel haben wird, den Artikel zu verbessern;
> damit sollte man umgehen lernen, auch wenn die Kritik harsch formuliert
> sein mag.
>
> Die Löschandrohung dagegen ist nicht Kritik, sondern Ankündigung von
> Vernichtung, Eliminierung aus der Versionsgeschichte und der Existenz an
> sich.

Das ist so nicht ganz richtig. Der Löschantrag ist nicht Ankündigung,
sondern Androhung von Löschung - und zwar dann, wenn der Artikel nicht
signifikant besser wird. Das ist immer noch Kritik, die bei richtigem
Einsatz des Mittels Löschantrag durchaus konstruktiv wirken kann.

> Beide Formen - die Diskussion über einen Artikel und die
> Löschandrohung - unterscheiden sich eben fundamental in ihren Zielen.

Nein, das eigentliche Ziel ist das gleiche: Verbesserrung der Wikipedia.
Nur die Mittel zur Erreichung desselben sind andere.

> Daher bin ich auch überzeugt, dass jeder durchschnittlich sozialisierte
> Mensch mit Diskussionen über seine Artikel klarkommt, mit dem
> Damoklesschwert der (zumindest für Nicht-Admins) spurenlosen Löschung
> kommen aber eben viele Menschen nicht klar.

Und warum nicht? Wenn mir an einem Artikel etwas liegt, verbessere ich ihn
ein wenig, und das Damoklesschwert ist weg. Eine Löschung zu verhindern ist
normalerweise nicht so schwierig, wenn der Artikel wenigstens etwas
Substanz hat. Andernfalls sollte auch der Autor einsehen, dass substanzlose
Artikel überflüssig sind.

> Ein qualifizierter Hochschullehrer muss sich das
> eben nicht antun, nicht weil er keine Kritik ertragen könnte, sondern
> weil es eben einfach nur destruktiv ist.

Nein, sondern weil der keine Probleme hat, seine Arbeit anderswo
veröffentlichen zu lassen. Klar ist es für einen Professor schwer, sich der
Kritik zu stellen ohne dass der Titel etwas zählt. Andererseits, welcher
Professor ist seiner so unsicher, dass er befürchtet, seine Arbeit würde
von vielen als löschwürdig angesehen?

Gruß, Gerhard