Re: [Wikide-l] Das ist das größte Ärgernis an Wikipedia

wikipedia user wikipedia.user at gmx.de
Di Okt 4 17:17:03 UTC 2005


> 
> Die Zitatmöglichkeiten sind vielleicht nur ein technisches Ärgernis, das
> in Hauptartikeln mit vielen Quellenangaben stört, weil sich ein
> Fußteppich bildet. Aber vielleicht können sich ja hier mal die Typen von
> der "Qualitätssicherung" dazu äußern, denn durch deren
> Artikel-Komprimierungs-Forderung entsteht das Problem ja zwangsläufig.
> Je mehr in einem Artikel gebündelt wird, desto größer wird natürlich
> auch der Fußnoten-Teppich. Ist doch nicht verwunderlich, oder? *ggg* 

Meine Vorstellung iost es eine Zusammenfassung als Einleitung zu bieten.
Leser die sich mehr interesssieren können den ganzen Artikel lesen.


> Meine Idee: Ein weiterer Reiter mit einem Quellen-Namensraum oder sowas.
> Oder ein Menü zulassen, das immer nur den selben Platz verbraucht. So
> wie das hier:
> 
> 
> * Quelle 1
> * Quelle 2
> * Quelle 3

Finde ich beides Gute Ideen. Geht ja auch in Richtung extra Linkseite.

 
> Auf nur wenigen unwissenschaftliche Dingen steht offiziell drauf, daß
> sie es sind. Beispiel: [[Ernst Haeckel]]. Der Artikel ist durch die
> Mitarbeit vieler Autoren und deren Rücksichtnahme auf die Kreationisten
> ein einziger NPOV-Kompromiß. Es ist den Evolutionsgegnern gelungen,
> durch zahlreiche hahnebüchene Behauptungen und Nebensatz-Einschübe eine
> völlig andere Person zu beschreiben, als Haeckel wirklich war. So
> gesehen ist der Artikel eine enzyklopädie-unwürdige Beleidigung für
> diesen bedeutenden Wissenschaftler.
> 
> bsw. 
> - Haeckel sei Wegbereiter der 20 Jahre nach seinem Tode von den Nazis
> eingeführten Eugenik gewesen

Wissenschaftler sind oft ohne Moral. Ein Freund Einsteins hat z.B. den
Giftgaseinsatz ausgedacht. Einstein hat das nicht gestört. In England wollen
nun Wissenschaftler Kinder nach Wünschen der Eltern produztieren, obwohl in
einem Voilksentscheid das schon vor recht kurzer Zeit abgelehnt wurde. Viele
renomierte Wissenschaftler haben sich an der Rassenlehre beteiligt. Auch in
den USA war das eine Zeitlang "in Mode". In Deutschland wurden die
Vorstellungen der Wissenschaftler aber in konkrete Pläne umgesetzt.

shoa.de:

Euthanasie und Eugenik im Dritten Reich, Sterbehilfe, Mord und Aktion T4

Die Einordnung von Menschen nach rassischen Kriterien existierte schon
lange. Die Nationalsozialisten übernahmen diese im Zusammenhang mit dem
Sozialdarwinismus als fertige Ideologie, aus der das Bild des "arischen
Mensch" als Vorbild geschaffen wurde. Im Zusammenhang mit dem Antisemitismus
wurde das z.B. in den Nürnberger Gesetzen genauer definiert und
instrumentalisiert.

http://www.shoa.de/euthanasie.html

Das Haeckel als Sozialdarwinist zu den Wegbereitern der Rassenideliogie
dürfte unbestritten sein.

Bei Linksaußen hört sich das so an:

Eine Beschäftigung mit Haeckel mag auf den ersten Blick altbacken wirken:
Der biologistisch argumentierende Rassismus eines Haeckel scheint
wissenschaftlich überholt und politisch diskreditiert. Die Ehrschätzung, die
ihm noch heute nicht nur in Jena entgegengebracht wird – etliche
Haeckel-Museen, -Ausstellungen, -Symposien, -Preise, -Straßen und -Schulen
sowie 22 nach im benannte Tierarten zeugen davon – und die schon immer
vorhandene Vermischung von naturwissenschaftlichen mit kulturalistischen
Argumentationsmustern zur Begründung des Rassismus mögen einen ersten
Ansatzpunkt ergeben. 
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/antira-leipzig/archiv/a26.htm

Uni Jena schreibt:

Mit dem Verlust der eindeutigen weltanschaulichen Orientierung, vermittelt
durch Religion oder politisch soziale Hierarchien, erlangt um 1900 die
Naturwissenschaft auch im soziokulturellen Bereich eine immense Bedeutung",
erklärt Prof. Breidbach. Haeckel, der die neue Evolutionslehre von
vornherein konsequent auch als weltanschauliche Position vertritt, wird
somit eingebunden in die Dispute um den Sozialdarwinismus oder die
Formierung einer Eugenik. Er initiiert den modernen Biologismus, ist einer
der zentralen Verfechter der neuen philosophischen Strömung des Monismus,
wirkt auf den Jugendstil und die seinerzeit avantgardistische Literatur. 

http://www.uni-jena.de/PM050429_HaeckelBriefeBd.html




> - er sei kein Atheist gewesen, weil er aus einem christlichen Elternhaus
> kam

Das Argument ist natürlich Humbug

> Das hängt vielleicht
> damit zusammen, daß die drohenden Streitereien und die häufigen
> Editierungen und Umbauten dazu führen, daß niemand mehr dort mitarbeiten
> will. Ich habe es selbst in [[Evolutionstheorie]] gesehen, wo es mir
> praktisch unmöglich war, ungestört zu schreiben und die Randbreiche so
> zu sortieren, daß sie sich sinnvoll gruppieren.

Einfach den Artikel auf deiner Diskussionseite vorschreiben, würde ich
vorschlagen.

 
> Es ist dann noch angenehmer, ungestört einen kleinen Artikel zu basteln,
> anstatt einen großen Beitrag zu leisten mit der Aussicht, daß die eigene
> Arbeit nicht lange überleben wird.

Das stimmt, so ein Hick-Hack ist demotivierend. Da gewinnen auch oft nicht
die besseren Argumente sondern die Seite, die mehr Fans mobilisieren konnte
den Zermürbungskrieg. 

 
> Momentan finden sich kaum Leute, die die wichtigen Artikel mit viel
> Themenumfang ausarbeiten. Denn je größer der Druck auf die "Qualität"
> wird, desto eher flüchten die Leute in Nebenartikel.

Ich finde auch, man solte nicht in Konkurrenz zu Brockhaus und Co treten.
Wikipedia ist doch auch deshalb interessant, weil Dinge erwähnt werden, die
woanders nicht erwähnt werden. Wenn die weggekürzt werden kann ich mir
gleich einen Brockhaus kaufen.

Grüsse - IP X

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