[Wikide-l] Bewertungsfunktion (Fwd: Open Access und ein zentrales Peer Reviews System)

Jakob Voss jakob.voss at nichtich.de
Mi Mai 25 18:15:13 UTC 2005


Hallo,

Die folgenden Überlegungen aus INTEBIB passen doch ganz gut zur 
Einführung eines Bewertungssystems in der Wikipedia:

-------- Original Message --------
Subject: Open Access und ein zentrales Peer Reviews System
From: Thomas Argast 
<argast-HI1w32G1tYsAQYTKkOM0U4QuADTiUCJX at public.gmane.org>
Reply-To: Internet in Bibliotheken 
<INETBIB-jmG1WL+OhvI72m5zVzzQFYQuADTiUCJX at public.gmane.org>
Newsgroups: gmane.culture.libraries.inetbib

Eine Meldung in Heise-Online (http://www.heise.de/newsticker/meldung/59796)
berichtet über eine Studie, nach der bei 75-85% der Wissenschaftler Open 
Access als Publikationsform nicht bekannt sei.

Fast interessanter erscheint mir jedoch einer der sich darauf 
beziehenden Diskussionsbeiträge
http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=8046340&forum_id=79024
"Peer Reviews und Kosten bei Open Access" zu dieser Meldung.

Hier läßt sich ein User namens "Kulinux" über Peer Reviews aus:

[Zitat Anfang]
"(...) Es gibt überhaupt keinen Grund, warum der Peer Review nicht ohne 
den Umweg über den Schreibtisch des Verlegers stattfinden können sollte:
Dafür gäbe es sogar zwei Möglichkeiten:
Entweder, indem Artikel auf einem Open Access Server nur nach einem
Peer Review durch eine begrenzte Gruppe von Wissenschaftlern
veröffentlicht wird - dies würde aber das Problem der
Zitierseilschaften noch immer nicht beseitigen.
Oder, indem die Artikel auf dem Server einem Bewertungsverfahren
unterworfen werden, bei dem namentlich registriert Benutzer
(Wissenschaftler) die Artikel z.B. durch eine Note bewerten - und
dafür auch mit ihrem Namen einstehen. Damit hätten tatsächlich _alle_
"peers" ein Mitspracherecht: Bisher handelt es sich ja eher gerade um
das Gegenteil von dem, was "peer review" vorgibt zu sein - eine
Bewertung durch "Gleichrangige" (Wissenschaftler). Die (weitgehende)
Anonymität des Bewertungsverfahrens ist dabei ein zusätzliches Manko.
In Veröffentlichungslisten könnte man dann die (aktuelle) Benotung
seiner Publikationen mit angeben, so daß auch bei nur wenigen Lesern
eine aussagefähige Bewertung erkennbar wird. Darüber hinaus könnten
die Gutachter von Anträgen und Bewerbungen, an die sich
Publikationslisten ja im wesentlichen wenden, jederzeit online
schnell selbst die Artikel einsehen und sich ein Bild machen.
Namentliche Bewertung (und Kommentierung) hätte weitere Vorteile: Die
von einem Wissenschaftler vergebenen Bewertungen könnten wiederum als
Kriterium zur Beurteilung seiner eigenen Urteilsfähigkeit
herangezogen werden. Und Manipulationen durch Mehrfachabstimmungen
wären zumindest behindert. (...)"
[Zitat Ende]

Diesen Ansatz finde ich insofern sehr interessant, als daß er mir 
relativ einfach umsetzbar erscheint. Es braucht letztlich "nur" einen 
zentralen Review-Server. Wissenschaftliche Arbeiten könnten nach wie vor 
dezentral auf den verschiedenen Hochschulschriftenservern publiziert 
werden. Eine Arbeit kann dann - manuell oder in einem automatisierten 
Verfahren - als neue Arbeit an den Review-Server gemeldet werden. Dort 
können nun alle registrierten Benutzer diese Arbeit begutachten, 
bewerten und kommentieren.

Durch Fachgruppenzuordnung, automatisierte Mails, RSS-Feeds usw. können
Wissenschaftler eingeladen werden, einen neu veröffentlichten Beitrag zu
begutachten.

Wichtig scheint mir jedoch in der Tat zu sein, daß die Benutzer wirklich
korrekt authentifiziert sind und namentlich genannt werden. Und durch 
eine Rückmeldung kann nun wiederum der Link zu der Bewertung an den
ursprünglichen Volltextserver gemeldet werden.

Gruß

Thomas Argast
UB Freiburg