Re: [Wikide-l] Re: Verlobungswelle im Frühling droht

Ilja Lorek ilja.lorek at gmx.net
Mo Feb 14 19:54:11 UTC 2005


> Hi,
> 
> > Doch im Ernst, bisher nur wenig Echo zum Inhalt der Nachricht, statt
> über
> > die Art der Weiterleitung in unsere Liste hätte ich gerne Eure Ansichten
> > gelesen, was es für uns Wikipedianer zu bedeuten hätte.
> 
> Dann will ich mal meine Meinung zum Thema loswerden: Ich finde das Angebot
>  
> von Google gut und ich denke wenige werden das Angebot werbefrei die  
> Wikipedia beim Hosting zu unterstützen nicht gut finden. Man fragt sich  
> bei einem börsennotierten Unternehmen aber natürlich, was dahinter steckt 
> - niemand schenkt heute irgendwem etwas aus Nächstenliebe. Ich denke aber,
>  
> dass wir keine Angst haben müssen, denn natürlich kann Google einen Nutzen
>  
> aus der Sache ziehen, ohne dass das auf unsere Kosten geht. Google muss  
> hart daran arbeiten, Marktführer zu bleiben. Viel zu schnell ist eine  
> Suchmaschine nicht mehr das, was sie einmal war (alle, die länger im Web  
> unterwegs sind wissen, wie es Altavista erging). Einer der  
> ernstzunehmendsten Gegner von Google ist sicher die MSN-Suche und was  
> wurde dort vor wenigen Wochen eingeführt: eine Lexikonsuche in der  
> Encarta. Google muss nachziehen, aber eine eigene Enzyklopädie? Nicht  
> bezahlbar. Ein Wikipedia-Mirror? Viel Aufwand und unaktuell. Einfach eine 
> leicht zugängliche Wikipedia-Suche anbieten? Die lahme  
> Wikipedia-Geschwindigkeit färbt auch auf Google ab. Also das ganze bzgl.  
> des Hostings unterstützen und schon ist das möglich. Beide Seiten  
> gewinnen: Google kann eine Enyzklopädiesuche anbieten und die Wikipedia  
> wird schneller.
> 
> Natürlich sollte man aber auch in die Zukunft schauen und diesbezüglich  
> ist es wichtig, dass ordentliche, langfristige Verträge mit Google  
> ausgehandelt werden. Was ist, wenn der Serverausbau der Wikipedia wegen  
> der Google-Server zurückgefahren wird und Google plötzlich nicht mehr  
> will? Man kann nicht von einem Tag zum anderen alles nachholen. Daher  
> langfristige Verträge und - soweit es finanziell möglich ist - auch selber
>  
> weiter ausbauen.
> 
> Mein Urteil: beide Seiten können gewinnen und die Wikipedia sogar  
> zweifach: mehr Besucher durch vermutlich extra hervorgehobene  
> Wikipedia-Suche bei Google und durch schnelle Server.
> 
> MfG
> Christian Thiele
> Benutzer:APPER
> 
danke, das ist gut formuliert, dem könnte ich mich gut anschließen! Ich
hätte am meisten Freude an einer Lösung, die möglichst universell auch
anderen Anbietern erlauben würde, die Wikipedia als Nachschlagewerk
einzugliedern und sich auf der Gegenseite auch an dem Aufwand ohne Spam zu
beteiligen. Damit niemand von niemandem wirklich abhängig wird. Damit der
Webbenutzer zum König wird und selbst frei bestimmen kann, wo er suchen und
finden möchte. Das würde bedeuten, dass auch noch ganz andere
Onlinenachschlagewerke mit einbezogen werden dürften. 

Also ich suche z. B. was zum Stichwort "Wutz" und sehe: das bringt dazu  die
Wikipedia, das bringt die Encarta oder die Encylopedia Britanica, das
Wissen.de oder die Online-Enzyklopädie Xyz.net. Und das findet noch Google,
Yahoo und Lycos oder wie die anderen Suchmaschinen noch alle auch heißen
mögen, außerdem könnte ich natürlich noch die Sprachen wählen oder
vielleicht nach Möglichkeit auch Region, Zeitrahmen (Antike, MA, Neuzeit,
Heute, Zukunft) oder die Wissenstiefe (Schwierigkeitsgrad) - Kind, Laie,
Schüler, Student, Akademiker, Experte, Wikipedianer oder so! Nach
Möglichkeit könnte auch entgeltpflichtige Inhalte (als solche erkennbar) mit
angezeigt werden, der mündige User kann dann selbst entscheiden, was er
bezahlen oder wissen will. 

Ja das war auch noch ein Thema einer parallelen Diskussion in unserer Liste
- ich bin dafür, dass Autoren auch gegen Honorar schreiben dürfen und
Verlage samt Buchhandel an dieser Informationsvermittlung auch was
verdienen, aber ich bin auch für Transparenz der Kosten und dazu gehört
auch: ich will wissen, wofür ich mein schwerverdientes Geld ausgeben:
deswegen empfehle ich allen die nächste Buchhandlung oder Bibliothek Eures
Vertrauens, da liegen tote Bäume in deren Blättern zu blättern es nach wie
vor sündhaft lustvoll sein kann! Und nicht nur das Auge und Hirnschmalz,
auch das Ohr und die Nase kommt beim Umblättern zum Genuss - vorbei ist die
Zeit der billigen DDR-Büchern, die trotz der interessantesten Inhalte nur in
sehr gut belüfteten Räumen zu ertragen waren. 

Kurz: ein universelles Nachschlagewerk für das gesammelte Wissen des ganzen
Universums.

So naiv stelle ich mir die nicht ganz so ferne Web-Zukunft vor (und ganz
nebenbei, die Grenzen zwischen Wörterbuch, Lexikon, Enzyklopädie,
Zitatensammlung, Lehrbuch oder Quelltext würden dabei sicher auch noch
fallen...)!

Gruss Ilja

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