[Wikide-l] Re: Auf Wikipedia-L steppt der Bär - spaltet sich die Wikipedia?

Michael listsub-wikide at noname.franken.de
Sa Feb 21 16:05:35 UTC 2004


On Sat Feb 21, 2004 at 11:2857AM +0100, Karl Eichwalder wrote:
> Michael Bergbauer <listsub-wikide at noname.franken.de> writes:
> 
> > Das geht doch irgendwo in Richtung Nötigung oder irre ich mich da? Die
> > Urheberrechte liegen nun mal beim Urheber,
> 
> Auf die Urheberrecht kommt es hier nur relativ wenig an.  Entscheidend
> sind die Verwertungsrechte, die von dritter Seite eit über den Tod des
> Urhebers hinaus beansprucht werden.

... die sie aber auch auf Grundlage geltenden Rechts erhalten haben, und
die sie wohl auch auf Grundlage dieses Rechts beanspruchen und
verteidigen duerfen - genau so wie wir die GFDL verteidigen. 

> > und der kann und darf in meinen Augen frei entscheiden wer und zu
> > welchen Bedingungen was mit seinen Werken machen darf.
> 
> Wie gesagt, viele, viele Urheber können gar nicht mehr entscheiden; es
> sind die Rechtsnachfolger und Verlage, Konzerne und
> Verwertungsgesellschaften, die oft ein höchst zweifelhaftes Verhalten
> an den Tag legen.  

Fuer viele Firmen im 'traditionellen' Modell sind Lizenzen im Stil der
GPL (fuer Software) und GFDL etwas ketzerisches. Und es faellt ihnen
schwer, Verwertungsrechte an etwas fuer umsonst wegzugeben, fuer die sie
gezahlt haben. Und sie geben nicht nur uns die entsprechenden
Verwertungsrechte, sondern sie geben sie dadurch der ganzen Welt.
*Jeder* auf der Welt darf diese Sachen dann selbst (zwar mit
entsprechender Quellenangabe, aber immerhin) z.B. in einem Buch drucken,
und das Buch dann auch verkaufen. 

Und sie haben Angst davor, Praezenzfaelle zu schaffen, sie haben Angst
vor einem Dammbruch und demenstprechend weigern sie sich auch schon bei
kleinen Anfragen nach aelteren Sachen. 

> Die GFDL nimmt dem Urheber keine Rechte weg.  Der Urheber kann seine
> Werke weiterhin nach Belieben veröffentlichen.

Doch, es nimmt ihm ein Recht weg, und zwar die Entscheidung, wer wann
was wo veroeffentlichen darf und wer nicht. Fuer einige mag das ein sehr
wichtiges Recht sein.

-- 
Michael Bergbauer <michael at noname.franken.de>
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