Am Montag, 1. September 2003 16:50 schrieb Joachim Kerschbaumer:
Ulrich Fuchs <mail(a)ulrich-fuchs.de> schrieb am
01.09.2003, 16:31:32:
ich kann das nicht häufig genug betonen - schadem
dem Ruf, eine
*ernsthafte* Encyclopädie zu sein: weil ein wichtiges Kennzeichen einer
Encyclopädie (etwa im Gegensatz zu einem wissenschaftlichem
Zeitungsartikel) eben auch ist, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und
(nur!) das wirklich Wichtige sauber aufbereitet zu servieren.
Eine einfache Frage:
Wer glaubt wirklich, wir sind darauf angewiesen, dass jemand Wikipedia
für *ernsthaft* hält?
Ich habe starke Zweifel, dass ein paar gelöschte Seiten die
Ernsthaftigkeit erhöht. Und meiner Ansicht nach hat Wikipedia nirgends
stehen "Wikipedia beansprucht Ernsthaftigkeit".
Auf der Hauptseite steht "frei verfügbare Enzyklopädie in Wikiform,
deren Beiträge gemeinsam erarbeitet werden" Ich kann nichts von
"Vollständigkeit" oder "Ernsthaftigkeit" entdecken.
In Wikipedia soll es auch Spass machen, mitzuarbeiten. Nimm Wikipedia
nicht zu ernst. Wir sind keine Enzyklopädia Britannica und sollen es
auch nicht sein. Benutzer von Wikipedia werden IMMER überlegen müssen
"Kann ich diesem Inhalt jetzt vertrauen". Auch in 10 Jahren. Wir
arbeiten hier auf einem anderen Niveau.
Wikipedia wird niemals den Anspruch auf "Vollständigkeit" und
"Ernsthaftigkeit" voll erreichen, das ist nicht das Hauptziel von
Wikipedia.
Auf der Hauptseite steht "frei verfügbare ENZYCLOPÄDIE ". Da steht nicht: Eine
Homepage, wo jeder seinen Senf zu allem und jedem loswerden darf.
Encyclopädie heißt, a) vollständig in den Bereichen, die sie abdeckt, b)
richtig, c) Wichtiges von Unwichtigem trennend, ergo: ernsthaft.
Ich nehme Wikipedia verdammt ernst - sonst wäre ich nicht dabei, und glaub
mir, das macht verdammt viel Spaß - sonst wäre ich nicht dabei. Wir können
Britannica Konkurrenz machen, wenn wir wollen. Wir können es nicht, wenn wir
uns mit dem mediokrem Homepageniveau mancher unserer Inhalte auch noch
anfreunden und das begrüßen.
Uli