Bericht vom Spiel
Feiertag, schwere Verkühlung, ca. 10 Grad und Regen. Normalerweise die
ideale Basis um sich einen faulen Tag auf der Couch mit einem heißen Tee
zu machen. Blöd nur, dass ich ausgerechnet für diesen Tag eine
Akkreditierung für das ÖFB-Cupfinale bekommen hatte….
Zuerst informierte ich mich mal im Internet bzw. bei Wikipedia-Kollegen
darüber, wie man ausrüstungstechnisch mit dem Regenwetter umgeht. Von
„macht der Ausrüstung eh nix“ bis Profi-Regenschutzequipment war alles
zu finden. Schließlich entschloss ich mich die Nikon D300s mit einem
Müllsack vor Regen zu schützen und für die Canon die vorhandene
Regenschutzhülle zu verwenden. Nachdem ich bei der Pressekassa mein
Ticket geholt hatte stiefelte ich ins Stadion und konnte gleich mal den
Kollegen beim Montieren ihres Regenschutzes zuschauen.
Interessanterweise waren da so einige mit dem gleichen Canon-Objektiv
und dem gleichen Regenschutz, wodurch ich mir das richtige Aufsetzen des
Regenschutzes gleich anschauen konnte. Im Prinzip ist es lediglich
notwendig, die Augenmuschel von der Kamera zu entfernen und dort die
Augenmuschel des Regenschutzes anzubringen sowie die Klettverschlüsse um
das Objektiv zu schnüren. Um das Objektiv der Nikon hatte ich einfach
einen Plastiksack geklebt und mit Gummiringerl befestigt, sodass
zumindest der Großteil der Kamer vor Regen geschützt war.
Von der Organisation waren wir Fotografen jedenfalls besser versorgt als
je zuvor. Es gab leckeres Essen, diverse Getränke, die Spielaufstellung
und eine Information über den Ablauf der Siegerehrung. Ausgerüstet mit
meiner violetten Fotografenjacke stützte ich mich also ins Gefecht,
wobei der Regen dankenswerterweise stark nachgelassen hatte. Nach dem
Einmarsch der Mannschaften liefen die ersten Minuten aus Fotografensicht
etwas chaotisch ab. Zunächst stellten sich die Spieler wie üblich in der
Reihe auf, um sich dann gleich wieder aufzulösen um sich gegenseitig die
Hand zu schütteln. Keine Hymne? Keine Zeit für Profilbilder? Naja,
schließlich formierten sich die Spieler doch nochmals in Reih und Glied
und lauschten der Österreichischen Hymne. Da im Gegensatz zu einem
Ländermatch aber logischerweise nur eine Hymne gespielt wurde, blieb nur
halb so viel Zeit wie sonst für Profilbilder. Auch das Gruppieren der
Mannschaften für die klassischen Mannschaftsfotos funktionierte nicht so
richtig. Die Paschinger Spieler, vor denen ich mich positioniert hatte,
warteten ewig auf ihren 11 Mann, weswegen letztlich kein ordentliches
Bild rauskam. Die Spieler der Austria erwischte ich im Gegenzug nur mehr
von der Seite.
Während des Spiels konzentrierte ich mich diesmal auf Actionszenen,
insbesondere auf größere Distanz. Dabei experimentierte ich insbesondere
mit den verschiedenen Autofocus-Einstellungen, drehte an der
ISO-Schraube sowie an der Blendenzahl. Auf kürzerer Distanz probierte
ich eher die NIKON aus, wobei sich hier das Rauschen schneller und auch
das Gewicht dank fehlendem Stativ bemerkbar machte. Bei der Siegesfeier
entstanden schließlich zahlreiche Jubelbilder, wobei sich hier ein
Objektiv mit geringerer Anfangsbrennweite ausgezahlt hätte. Bei
Gruppenbildern gingen selten alle Personen aufs Bild, eine größere
Distanz zu den „Opfern“ war wiederum auf Grund der zahlreichen
Fotografen vor den zu Porträtierenden nicht möglich. Hier gebe es
demnach eventuell Bedarf bei der Ergänzung des Foto-Equipments.
Die Portraitfotos der Spieler sind bereits unter
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:%C3%96FB-Cupfinale_2013
abrufbar. Die übrigen Bilder folgen nach und nach, schließlich will der
grippale Infekt, der mich nach dem Spiel übermannte, noch richtig
auskuriert werden.
lg Michael